Alles spricht nun wieder von Flapper Dresses, Cloche-Hüten und Haarbändern. Die sind hip, die sind glamourös. Doch die wahren Stars der zwanziger Jahre lassen viele verschämt im Schrank beziehungsweise in der Schmuckschatulle. Federboa und Perlenkette werden im großen Retro-Revival gern ein wenig stiefmütterlich behandelt, denn ihr Ruf ist nicht der Beste. Völlig zu Unrecht. Federboas, von denen sich die Frauen dieser Zeit so unnachahmlich umschmeicheln ließen, sahen nicht so billig aus wie die heutigen knalligen Karnevalsmodelle, und die langen, ausschweifenden Perlenketten von damals haben nichts mit dem spießigen, püppchenhaften Twinset-Style späterer Jahre zu tun. Aber das Beste an diesen beiden, leider etwas aus der Mode geratenen Accessoires ist ihre unterschätzte Funktionalität. Beide Teile eignen sich hervorragend, sich seinen eigenen Großen Gatsby einzufangen und festzuhalten – und das ohne auch nur im geringsten klammerig zu wirken. Text: Nadia Köhler