Die Kleider! Die Drinks! Die Musik! Die Roaring Twenties waren eine tolle Zeit und haben tolle Dinge hinterlassen. Von Donnerstag an ist das im Kino zu besichtigen – ein willkommener Anlass für StZ-Redakteurinnen, ihrem nostalgischen Faible freien Lauf zu lassen.

Flapper Dress & Riemchensandale

 

Taille runter, Korsett weg, Rocksaum hoch – was für eine Erleichterung muss das damals gewesen sein. Das kurze Kleid mit gerader Silhouette, mit dem die Mädels sich die nötige Beinfreiheit für die Roaring Twenties verschafften, gilt in der ärmellosen Variante und verbunden mit zehenfreien Riemchensandalen oder anderem Schuhwerk, das Sexyness und unbedingte Tanzflächentauglichkeit verbindet, heute als Gewand der Charleston-Ära.

Tatsächlich ist das, was – aus fließendem Georgette oder Satin geschneidert und womöglich mit Pailletten oder anderem Glitzerkram bestickt – jetzt wieder auf der Leinwand zu bewundern sein wird, das einzig wahre Outfit für Partys, auf denen kein Mangel an stilvollen Drogen zu befürchten ist. Ursprünglich aber war der in den Augen der Nachgeborenen durchaus elegante, an sich praktisch gemeinte Flapper Dress das Kleid der jungen Frau, die sich nichts mehr ein-, ab-, und hochschnüren lassen wollte.

Die Flapper – eine amerikanische Erfindung, modisch allerdings französisch inspiriert – wollten rauchen, trinken, leben und vögeln wie die Jungs. Und sie hatten keine Lust, ihre „weiblichen Reize“ in der hergebrachten Weise auszustellen, um zu bekommen, was sie wollten. Sie sollen dabei viel Spaß gehabt haben. Text: Julia Schröder