Autofahrer müssen sich in Ludwigsburg auf Engpässe einstellen: Die Stadtwerke sanieren von Mai an Gas- und Wasserleitungen.

Ludwigsburg - Mit dem Frühling kommen in Ludwigsburg verlässlich die Baustellen auf den Hauptverkehrsachsen: In diesem Jahr müssen sich die Autofahrer wieder auf längere Staus in der Schwieberdinger Straße einrichten. In einem etwa 500 Meter langen Abschnitt zwischen Gänsfußallee und Martin-Luther-Straße werden Gas- und Wasserleitungen verlegt. Die Bauarbeiten beginnen am Montag, 6. Mai, und werden voraussichtlich bis Ende Oktober dauern.

 

Dritter Bauabschnitt

Nachdem bereits 2016 und 2017 die Infrastruktur in der Schwieberdinger Straße in Teilabschnitten erneuert worden war, hatten sich die Stadt und die Stadtwerke im vergangenen Jahr auf die Erneuerung der Frankfurter Straße konzentriert. Jetzt werden also die Arbeiten in der Schwieberdinger Straße fortgesetzt. Eine komplette Sperrung der Straße sei nicht vorgesehen, sagte Dieter Könnel, der für das Projekt zuständige Abteilungsleiter bei den Stadtwerken Ludwigsburg-Kornwestheim (SWLB): „Es wird immer eine Fahrspur in jede Richtung offen bleiben.“

„Verkehrsverzögerungen werden wir nicht vermeiden können, schließlich ist die Schwieberdinger Straße eine der Ludwigsburger Hauptverkehrsachsen“, sagt der SWLB-Geschäftsführer Bodo Skaletz. „Aber für uns als das Unternehmen, das für die Infrastruktur verantwortlich ist, hat die Versorgungssicherheit Priorität.“ Wegen der Größe und der Dauer werden die Arbeiten in vier Etappen erledigt. Mit der Folge, dass zeitweise Zufahrtsstraßen zur Schwieberdinger Straße geschlossen werden.

Kaum Privathaushalte betroffen

„Noch ist nicht abschließend entschieden, wie wir den Verkehr umleiten werden“, sagt Könnel. Insgesamt seien von der Baumaßnahme relativ wenige Haushalte betroffen, sagte Peter Danylak, der Technische Leiter der SWLB. Dafür aber seien diverse Unternehmen betroffen. In diesem Bereich gibt es zum Beispiel eine Filiale von Burger King, einen Aldi-Supermarkt und eine DHL-Station. Diese Firmen seien informiert, die meiste Zeit über könnten sie per Rampe angefahren werden. Aber wenn die Belagsarbeiten anstehen, werden die Anrainer ein bis zwei Tage gar nicht erreichbar sein, sagt Könnel: „Wir müssen noch herausfinden, wann es wem am wenigsten weh tut.“

Für den Straßenbelag ist die Stadt zuständig und die plant, auf diesem Straßenstück nach Abschluss der Arbeiten lärmoptimierten Asphalt aufzutragen. „Wir werden dort eine neue Art von Asphalt testen“, sagt Martin Renz vom Fachbereich Tiefbau und Grünflächen. In der Hoffnung, dass diese Sorte länger ihre schalldämmende Wirkung entfaltet als die, die in Ludwigsburg bisher verbaut wurde.

An manchen Stellen sei schon nach fünf Jahren der Effekt der Lärmminderung verpufft. „Das macht zwei Dezibel aus“, sagt Renz. „Aber das hat man schon gewusst, das ist die Kehrseite dieses Asphalts.“ Weil die Autos innerorts nicht so schnell fahren, verkleben die Hohlräume zwischen der Körnung schneller als etwa auf der Autobahn. Die Stadtwerke wollen die Gelegenheit nutzen und im Rahmen des Kommunalen Klimaschutzmodell-Projekts eine 145 Meter lange Fernwärmeleitung verlegen. Es handelt sich um eine Querung der Schwieberdinger Straße: Die Leitung kommt vom Holzheizkraftwerk und wird bis zu den Technischen Diensten in der Gänsfußallee geführt.

Mehr als zwei Millionen Euro Baukosten

Stellenweise wird auch die Stadtentwässerung Teilstücke der Kanalisation sanieren. „Wir werden die Straßenführung etwas ändern“, sagt Renz. Außerdem werde in dem Bereich eine Bushaltestelle verlegt und eine Mittelinsel verbreitert. „Für die Leitungssanierung in der Schwieberdinger Straße haben wir bisher schon über eine Million in die Hand genommen. Um den nächsten Straßenabschnitt mit neuen Gas- und Wasserleitungen auszustatten, investieren wir nochmals rund 1,1 Millionen Euro“, sagt SWLB-Chef Skaletz.

Dazu kommt eine weitere Million, die die Stadt für den Straßenbau aufbringt.