Wer sich eines der neuen MacBook-Pro-Modelle von Apple kaufen möchte, muss dafür tief in die Tasche greifen. In Anbetracht der wenigen Innovationen und der extremen Preisunterschiede in den unterschiedlichen Ländern haben die meisten Internetnutzer dafür wenig Verständnis.

Stuttgart - Schon einen Tag nach der Vorstellung der neuen Macbook-Pro-Modelle in Cupertino hat sich das Netz größtenteils auf ein Fazit festgelegt: Apple hat dieses Mal bei den Preisen extrem übertrieben. In Deutschland bezahlt man für das 13-Zoll-Modell mit Touch-Bar und 256 Gigabyte Kapazität 1999 Euro. Wer 512 Gigabyte möchte, muss 2199 Euro hinblättern. Noch teurer wird es bei den 15-Zoll-Modellen: Für 256 Gigabyte bezahlt man 2699 Euro. Am tiefsten in die Tasche greifen muss, wer ein 15-Zoll-Modell mit 512 Gigabyte Speicher kauft: 3199 Euro.

 

Auf Twitter verbreiten unzählige Nutzer sarkastische Kommentare zu den Preisen

Ganz offensichtlich sieht ein Großteil der Internetuser diese hohen Preise nicht gerechtfertigt. Auf Twitter machen sich unzählige Nutzer mit sarkastischen Kommentaren oder Fotos über Apple lustig.

Für einen solch hohen Preis seien die Vorteile im Vergleich zu den bisherigen MacBook Pros zu gering, sind sich die Internetnutzer einig.

Die größte Neuerung bei den neuen MacBook Pros ist ein Touchscreen-Streifen, der die Funktiontasten der Tastatur ersetzt. Dort, wo sich beim MacBook wie bei jedem anderen Notebook die Escape- und die Funktionstasten befanden, wird nun abhängig von den gerade laufenden Programmen eine anpassbare Reihe von Symbolen und Bedienelementen angezeigt. Mit dieser Leiste kann man sich zunächst am Rechner anmelden und Käufe in iTunes oder auf Webseiten via Apple Pay freigeben. Außerdem haben die neuen Modelle ein kompakteres Gehäuse, sind leichter und haben einen besseren Bildschirm.

„Apple hat es leider verkackt“

Im Netz wird vor allem über den neuen Touchscreen-Streifen diskutiert: Im Gegensatz zu Microsoft, wo der ganze Bildschirm per Berührung zu bedienen ist, soll der schmale Streifen für den Anwender ergonomisch angenehmer sein. „Touch“ bedeutet bei Apples Notebook also eine Erweiterung der herkömmlichen Tastatureingabe. Dafür haben die meisten Internetnutzer kein Verständnis.

Merkwürdig ist unterdessen, dass man je nachdem aus welchem Land man eines der neuen MacBook-Modelle bestellt, man sehr unterschiedliche Preise bezahlt. Verschiedene Preise je nach Land sind zwar die Regel, da unterschiedliche Märkte bedient werden, doch manche Unterschiede sind kaum nachvollziehbar. So kostet ein MacBook Pro mit 15 Zoll und 512 Gigabyte Speicher in Deutschland, Frankreich und Spanien 3199 Euro. In Italien müssen die Menschen ganze 100 Euro mehr berappen und 3299 Euro bezahlen. Genauso verhält es sich auch beim billigsten Modell, jenem mit 13 Zoll mit 256 Gigabyte Speicher, wofür man in Deutschland 1999 Euro bezahlt und in Italien 2099 Euro.

Deutlich billiger als in Deutschland kommt man in der Schweiz weg: Dort kostet das 13-Zoll-Modell mit 256 Gigabyte Speicher umgerechnet 1841 Euro, also 158 Euro weniger als in Deutschland. Das 15-Zoll-MacBook Pro mit 512 Gigabyte Speicher kostet umgerechnet 2901 Euro, also beinahe 300 Euro weniger als bei uns. Das ist vor allem deshalb verwunderlich, weil die Löhne und Lebenshaltungskosten in der Schweiz generell deutlich höher als in Europa sind.

In den USA sind die Kosten noch geringer als in Deutschland

Auch in Großbritannien, wo sich die Menschen im Juni 2016 für den Austritt aus der EU entschieden haben, zahlen MacBook-Pro-Käufer weniger: Hier kostet das 15-Zoll-MacBook Pro mit 512 Gigabyte Speicher umgerechnet 3010 Euro (was 189 Euro weniger entspricht) und das einfachste Modell umgerechnet 1951 Euro (48 Euro weniger).

Am allerwenigsten zahlen Menschen aus den USA. Wer hier bestellt, bezahlt für das 13-Zoll-Modell mit 256 Gigabyte Speicher umgerechnet 1648 Euro (351 Euro weniger als in Deutschland) und für das 15-Zoll-MacBook Pro mit 512 Gigabyte umgerechnet 2564 Euro (ganze 635 Euro weniger als in Deutschland).

Unterdessen scheinen viele Nutzer bereits über das viele Apple-Gejammer genervt zu sein – und jammern nun über die Dauerpräsenz von Apple-Meldungen in ihren Timelines.