Die politisch Rechten fordern gern mehr „Schutz“ für die „deutsche Kultur“. Das hat Tradition. Ein neues Buch zeigt, wie wichtig der Kulturkampf schon für die Nazis war – und welchen Preis Juden dafür zu zahlen hatten.

Kultur: Tim Schleider (schl)

Stuttgart - Wer in den sozialen Netzwerken die Diskussionsforen der alten und neuen Rechten in Deutschland erforscht, bemerkt rasch, welch große Rolle dort scharfe, heftige Kritik an Medien und Kultur spielt: Die „Systempresse“ berichte einseitig, unterdrücke Nachrichten, missachte die „wahre Stimmung“ im Land; die „offizielle Kultur“ zeige nur das „politisch Korrekte“, sei notorisch „rot-grün“, habe keinen Respekt vor den traditionellen Werten und fröne einem beliebigen Internationalismus. Der „Schutz der Kultur“ scheint den Rechten enorm wichtig.