Das Amsterdamer Rijksmuseum feiert den Erwerb und die Restaurierung der Hochzeitsporträts von Rembrandt mit einer fulminanten Schau ganzfiguriger, lebensgroßer Bildnisse aus vier Jahrhunderten.

Amsterdam - Im Museum nennt man sie nur Marten und Oopjen – als gehörten sie schon ewig zur Familie. Dabei sind sie noch gar nicht so lange da. Marten Soolmans und Oopjen Coppit – er Jurastudent und Sohn eines steinreichen Zuckerfabrikanten, sie älteste Tochter eines noch viel reicheren Amsterdamer Kaufmanns – ließen sich als Jungverheiratete porträtieren. Dass damit der Beste beauftragt wurde, der damals für einen Haufen Geld zu kriegen war, gebot schon die Standesehre. Die ganzfigurigen, lebensgroßen Bildnisse, die Rembrandt 1634 von dem Paar anfertigte, sind jedoch erst 2016 nach rund hundertfünfzigjährigem Auslandsaufenthalt an ihren Ursprungsort zurückgekehrt. Davor hingen sie im Schlafzimmer des Barons de Rothschild in Paris, und als der die Bilder vor einigen Jahren für 160 Millionen Euro zum Kauf anbot, kam es zu einem der spektakulärsten Kunstdeals der letzten Zeit. Denn das Rijksmuseum in Amsterdam und der Louvre in Paris einigten sich erst nach verbissenem Tauziehen, halbe, halbe zu machen und die Hochzeitsporträts gemeinsam zu erwerben. Abwechselnd sollen sie künftig in der niederländischen und französischen Metropole ausgestellt werden, immer zusammen und nirgendwo sonst als im Louvre oder im Rijks.