Die Rente hat viele Krisen überstanden – nun muss sie zukunftsfest gemacht werden, kommentiert Bernhard Walker.

Hut ab vor den deutschen Unternehmern und Arbeitnehmern. Sie haben die wirtschaftlichen Schwierigkeiten, die es auch im vergangenen Jahr schon gab, gemeistert und ein ansehnliches Plus bei Löhnen und Gehältern erarbeitet. Deshalb steigen im Sommer auch die Renten kräftig. Allerdings taucht nun ein Problem auf, das manche schon für erledigt hielten: Die Inflation, die das Rentenplus real schmälert. Das ist gerade für die Älteren mit kleinen Renten bitter – auch wenn die Regierung überlegt, wie sie der Preissteigerung mit direkten Hilfen für die Bürger begegnen kann.

 

Teure Wahlgeschenke

Trotzdem gibt es keinerlei Grund, an der Stärke des Rentensystems zu zweifeln. Die erste Säule der Alterssicherung hat zwei Weltkriege, die Hyper-Inflation der frühen 1920’er-Jahre und einige Wirtschaftskrisen überstanden. Nun muss die Ampel die Alterssicherung auch für die Jüngeren verlässlich gestalten. Das ist eine Herkulesaufgabe - auch weil die große Koalition teure Wahlgeschenke an Ältere verteilt und viel zu wenig für den Aufbau der betrieblichen und privaten Vorsorge getan hat. Was Schwarz-Rot versäumte, muss die Ampel nun schnell und unter schwierigeren Bedingungen schaffen.