Gerade bei heißem Wetter ideal: Geheimnisvolle Tropfstein- und Wasserhöhlen in Baden-Württemberg erkunden – perfekt für Tagesausflüge mit der Familie oder spannende Touren in der Natur.

Baden-Württemberg steckt voller faszinierender Höhlen, die teils mit Führung besichtigt werden können oder auch auf eigene Faust begehbar sind. Viele davon liegen auf der Schwäbischen Alb, einer Region mit besonders hohem Karstvorkommen. Hier stellen wir einige der spannendsten Höhlen der Region vor – mit praktischen Infos für die Planung.

 

Tschamberhöhle

Die Tschamberhöhle ist eine aktive Bachhöhle im Dinkelberg bei Rheinfelden. Beeindruckend ist vor allem der unterirdische Wasserfall, der das Herz von Abenteuerlustigen höherschlagen lässt.

  • Adresse: Tschamberhöhle, Rheinfelden-Karsau
  • Begehung: Nur mit Führung möglich
  • Öffnungszeiten: April bis Oktober, sonntags/feiertags
  • Tipp: Feste Schuhe erforderlich

Veronikahöhle

Diese Spalthöhle ist frei zugänglich und bietet ein beeindruckendes Naturerlebnis mit einem großen Felsportal. Neuzeitliche Höhlenmalereien an der Wand machen den Besuch besonders.

  • Adresse: Lenningen (Schwäbische Alb)
  • Begehung: Eigenständig
  • Länge: Rund 15 Meter
  • Tipp: Stirnlampe dabei haben

Linkenboldshöhle

Diese Karsthöhle ist Teil eines Wanderwegs auf der Schwäbischen Alb und leicht zugänglich. Besonders für Familien ist die Begehung ein großer Spaß.

  • Adresse: Albstadt-Onstmettingen
  • Begehung: Immer an Christi Himmelfahrt sowie am Tag des offenen Denkmals gibt es Führungen. Außerhalb dieser Termine an Höhlenwart Siegbert Haiber wenden unter Telefon 07432/2 27 80.
  • Länge: Rund 112 Meter sind begehbar
  • Tipp: Gute Wege, eine Taschenlampe ist sinnvoll

Zwiefaltendorfer Tropfsteinhöhle

Die kleinste Schauhöhle Deutschlands bietet auf rund 20 Metern wunderschöne Tropfsteinformationen. Ideal für einen kurzen Ausflug, oft mit einer Brauereibesichtigung kombinierbar. Der Zugang zur Höhle erfolgt während der Öffnungszeiten des nahegelegenen Gasthauses durch dessen Keller.

  • Adresse: Zwiefaltendorf
  • Führung: Führungen werden immer zur vollen Stunde gemacht, sofern es der Betrieb im Gasthof zulässt.
  • Besonderheit: Kombination mit Schnapsverkostung möglich

Schreiberhöhle

Diese wilde Schichtfugenhöhle ist ohne Führung zugänglich, aber nur saisonal offen. Sie bietet ein besonders ursprüngliches Erlebnis. Ohne Kletterausrüstung sollte man allerdings den Besuch nicht wagen. Nur etwas für geübte Höhlengänger.

  • Adresse: Steinheim am Albuch
  • Begehung: Eigenständig
  • Zugang: Geöffnet vom 16. Mai bis zum 31. Juli (Fledermausschutz)

Olgahöhle

Die größte Kalktuff-Höhle Deutschlands, unterhalb von Schloss Lichtenstein gelegen, war 1884 die erste elektrifizierte Höhle des Landes. Heute ist sie mit einer Führung begehbar und bietet beeindruckende Einblicke in seltenes Gestein.

  • Adresse: Lichtenstein-Honau
  • Begehung: Nur mit Führung
  • Zugang: März bis November, meist am ersten Sonntag im Monat oder nach Anfrage.

Wimsener Höhle

Die Wimsener Höhle in Hayingen-Wimsen ist die einzige mit dem Boot befahrbare Schauhöhle Deutschlands. Besucher erleben eine geheimnisvolle Fahrt durch ein unterirdisches Flusssystem.

  • Adresse: Hayingen-Wimsen
  • Begehung: Nur mit Bootsführung
  • Öffnungszeiten: April bis Anfang November, täglich von 10 bis 18 Uhr (witterungsabhängig)
  • Tipp: Tickets vor Ort, kein Vorverkauf

Bärenhöhle

Die Bärenhöhle zählt zu den bekanntesten Tropfsteinhöhlen der Schwäbischen Alb und ist mit jährlich etwa 80.000 Besuchern die meistbesuchte Schauhöhle der Region. Stalaktiten, Stalagmiten und uralte Knochenfunde machen sie zu einem Highlight für die ganze Familie.

  • Adresse: Sonnenbühl-Erpfingen
  • Begehung: Mit Führung
  • Öffnungszeiten: März bis Oktober, täglich geöffnet
  • Besonderheit: Kombination mit Freizeitpark „Traumland“ möglich

Nebelhöhle

Die Nebelhöhle ist eine der ältesten Schauhöhlen Deutschlands und beeindruckt durch große Hallen mit prächtigen Tropfsteinformationen. Sie war bereits im 19. Jahrhundert ein beliebtes Ausflugsziel.

  • Adresse: Sonnenbühl-Genkingen
  • Begehung: Auf Anfrage mit Führung oder selbstständig
  • Öffnungszeiten: April bis Oktober täglich, November bis März nur am Wochenende
  • Tipp: Gutes Schuhwerk empfohlen

Charlottenhöhle

Mit Seitengängen rund 587 Meter messend, ist die Charlottenhöhle die wohl längste begehbare Tropfsteinhöhle Süddeutschlands. Ein modernes Höhlen-Erlebnis-Zentrum ergänzt den Ausflugstag mit interaktiven Ausstellungen.

  • Adresse: Giengen an der Brenz, Stadtteil Hürben
  • Begehung: Nur mit Führung
  • Öffnungszeiten: April bis Oktober, täglich
  • Besonderheit: Ideal für Familien und Schulklassen

Laichinger Tiefenhöhle

Die Laichinger Tiefenhöhle ist Deutschlands einzige begehbare Schachthöhle. Mit 90 Meter Tiefe und 1372 Meter Gesamtlänge zählt sie zu den bedeutendsten Karstobjekten der Schwäbischen Alb. Über mehrere Eisentreppen können die abenteuerlustigen Besucher auf einem 330 Meter langen Weg bis in eine Tiefe von 55 Meter gewaltige Schächte und große Hallen bewundern.

  • Ort: Laichingen
  • Begehung: Selbstständig, ohne Führung
  • Öffnungszeiten: Von Palmsonntag bis Ende der Herbstferien in Baden-Württemberg, täglich geöffnet
  • Hinweis: Viele Stufen, nicht barrierefrei

Ob familienfreundlich oder abenteuerlich, ob mit Tropfsteinen oder Wasserfällen – Baden-Württembergs Höhlen sind so vielfältig wie faszinierend. Mit der richtigen Vorbereitung wird der Ausflug in die Unterwelt zu einem unvergesslichen Erlebnis.