Die EEG-Umlage ist gestiegen, die Netzentgelte verteuern sich und auch der Strompreis an der Börse geht nach oben – damit begründet die EnBW eine Preiserhöhung für Besitzer von Wärmepumpen und Speicherheizungen.

Stuttgart - Kunden, die von der Energie Baden-Württemberg AG (EnBW) Strom für ihre Nachtspeicherheizung oder die Wärmepumpe beziehen, müssen sich im neuen Jahr auf höhere Preise einstellen. Je nach Tarifart (getrennte oder gemeinsame Messung) und Nutzungsart (Elektrospeicherheizung oder Wärmepumpe) unterscheidet sich die Höhe des Anstiegs, teilte der Karlsruher Konzern am Dienstag mit. Er bewege sich für einen Musterhaushalt (bei Speicherheizungen 8200 Kilowattstunden jährlich, bei Wärmepumpen 7600 Kilowattstunden) in der Grundversorgung zwischen 5,8 und 6,3 Prozent. Sondertarife würden in ähnlicher prozentualer Höhe steigen, teilte die EnBW auf Anfrage mit.

 

Betroffen sind laut EnBW rund 70 000 Kunden in der Grundversorgung. Der Grundversorgungstarif muss in jeder Region von dem Energieunternehmen angeboten werden, das die meisten Haushaltskunden vor Ort hat. Seine Konditionen folgen gesetzlichen Vorgaben – so ist beispielsweise die Kündigungsfrist sehr kurz, es gibt keine Mindestlaufzeit, und es besteht eine Pflicht des Grundversorgers, einen Kunden, dessen Versorger insolvent wurde, über den Grundtarif weiter zu versorgen. Jeder, der seinen Tarif noch nie gewechselt hat, wird über diese Konditionen versorgt. Die EnBW hatte bereits zum Jahresbeginn 2019 die Preise für Wärmestrom in einem ähnlichen Volumen erhöht.

Alle reinen Haushaltsstromtarife der EnBW seien von einer Preisanpassung ausgenommen, so der Konzern. Das heißt allerdings nicht, dass ihre Preise im kommenden Jahr stabil bleiben. Man bewerte derzeit noch, ob auch hier eine Erhöhung komme, erklärt ein Sprecher gegenüber unserer Zeitung. Die EnBW begründet die Preisanhebung mit höheren Netzentgelten, EEG-Umlage und Strombeschaffungskosten.