In einer Serie stellen wir offizielle Fanclubs des VfB Stuttgart vor. Heute: Die Stuttgarter Mädle.

Freizeit und Unterhaltung: Theresa Schäfer (the)

Stuttgart - Neuer Start, neues Glück! Die Saison ist noch jung und wir stellen einige offizielle Fanclubs des VfB Stuttgart vor. Diesmal: Die "Stuttgarter Mädle".

 

Wie alles begann

Wer sagt eigentlich, dass der typische Fußballfan männlich sein muss? Mit einer Wampe von Stadionwurst und -bier und einer sonoren Basstimme, die bei jedem Treffer oder Foul am eigenen Spieler durch das Stadion röhrt? Genau: Niemand. Die "Stuttgarter Mädle" beweisen seit Jahren, dass die Liebe zum VfB Stuttgart kein Geschlecht kennt.

"Die meisten von uns kennen sich schon jahrelang", erzählt Barbara Beilein, eine der zwei Vorsitzenden des reinen Frauenfanclubs. Das Interesse für Fußball und die Leidenschaft für den VfB hat aus den ehemaligen Kolleginnen Freundinnen werden lassen.

Ins Stadion ging man schon ewig zusammen, doch die Idee, einen Fanclub zu gründen, wurde in der Krise geboren: Der Start in die Saison 2010/11 war der schlechteste seit über 30 Jahren. Während bei den Roten hektisch die Trainer ausgetauscht wurden, setzten zehn Frauen ein Zeichen und gründeten an dem denkwürdigen Datum 10. Oktober 2010 die "Stuttgarter Mädle": "In einer der schwierigsten Phasen des VfB Stuttgart haben wir uns bewusst dazu entschieden, Flagge zu zeigen", erinnert sich Barbara Beilein. "Mit der Gründung wollten wir zum Ausdruck bringen, dass wir dem VfB treu bleiben - egal, was auch passiert."

Seite 2: Und was sagen die Männer dazu?

Blöde Sprüche von der Männerwelt? Fehlanzeige! Dass die "Stuttgarter Mädle" ein reiner Frauenfanclub sind, hat zwar am Anfang für Erstaunen gesorgt, doch leise Zweifel vom anderen Geschlecht wurden mit Fußballsachverstand und unverbrüchlicher VfB-Treue weggewischt. "Bisher gab es nur sehr positive Resonanz", sagt Barbara Belein.

Doch die "Mädle" wären keine solchen, wenn sie nicht den gewissen weiblichen Touch in die Mercedes-Benz-Arena bringen würden: Getreu nach dem Motto "Wir zeigen, wie schön Fußball sein kann", entwerfen die Damen ihren eigenen Fan-Schmuck: Ketten aus weiß-roten Swarovski-Steinen. "Die vom VfB angebotene Damenkollektion entsprach einfach nicht so ganz unseren Vorstellungen", erzählt Barbara Beilein. Selbst ist schließlich die Frau.

Der Schmuck kommt übrigens so gut an, dass die Damen sogar schon Anfragen von Köln-Anhängerinnen bekommen haben.

Seite 3: Die reisefreudigen "Mädle" zieht's bis nach Sevilla oder Getafe

Sevilla, Bern, Barcelona oder Getafe - dank der Roten kommen die "Stuttgarter Mädle" rum. "Entfernungen oder gar das Wetter haben uns noch nie aufgehalten", sagt Barbara Beilein.

"Reisefreudig und unternehmungslustig" wie die zehn Frauen zwischen 19 und 74 Jahren sind, haben sie in den vergangenen Jahren viele spannende und emotionale Auswärts-Highlights des VfB miterlebt: "2007 waren wir in Bochum dabei, als Timo Hildebrandt am 33. Spieltag einen der wichtigen VfB-Siege festgehalten hat", erinnert sich Barbara Beilein an das Meisterjahr. Zwei der zehn "Mädle" wohnen mittlerweile in Berlin und bieten für ihre Club-Kolleginnen eine Anlaufstelle - zum Beispiel beim Pokalfinale 2007.

Seite 4: Quo vadis, VfB? Hoffnungen auf Bruno Labbadia

Die vergangene, so verkorkste Saison des Cannstatter Clubs haben die "Mädle" abgehakt, obwohl sie "dem VfB auch in der Zweiten Liga treu geblieben" wären: "Einige unglückliche Schiedsrichterentscheidungen", "Verletzungsprobleme" und der "Weggang von Sami Khedira und Jens Lehmann" hat Barbara Beilein als die Knackpunkte ausgemacht.

Für die neue Saison hoffen die "Mädle" auf Konstanz - vor allem, was den Trainerposten angeht, der beim VfB Stuttgart zum regelrechten Schleudersitz geworden ist. Ein "Bäumchen-wechsel-dich"-Spiel wie im vergangenen Jahr will Barbara Beilein nicht mehr sehen: "Bruno Labbadia ist ein ausgezeichneter Trainer und kann gerne bleiben."

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