Filippo und Antonio Palano sind derzeit in der Vox-Show „Die Superzwillinge“ zu sehen. Was macht das Zwilling-Sein aus?

Digital Desk: Michael Bosch (mbo)

Benningen/Kornwestheim - Die gleiche Stimme, die gleichen Klamotten, identische Ansichten. Auf viele Zwillinge, vor allem eineiige, trifft das zu. Auf Antonio und Filippo Palano in gewisser Weise auch. Dass sie im Schwabenland aufgewachsen sind, ist unverkennbar. Italienische Eltern hin oder her, phonetisch pflegen beide das typische „sch“. Wenn ein Bruder lacht, lacht der andere meistens mit. Und wären da nicht die unterschiedlich langen Haare, es wäre schwer, die beiden optisch auseinanderzuhalten. „Die meisten sagen, ich rede mehr“, sagt Filippo. Sein Bruder sei der direktere „und sagt auch schneller, was er denkt“. Mit den großen Unterschieden hat es sich damit aber auch schon. Denn auch die Interessen ähneln sich. Die Palanos hegen eine Leidenschaft für Fahrzeuge, restaurieren zusammen einen alten VW-Käfer, und treiben gern Sport.

 

Wie gut das Brüderpaar aus dem Kreis Ludwigsburg harmoniert, wie ähnlich es denken, stellt es zurzeit auch in der Fernsehsendung „Die Superzwillinge“ unter Beweis. In der sechsteiligen Show, die auf dem Privatsender Vox läuft, messen sie sich mit sieben anderen Zwillingen. Gefragt sind Sportlichkeit, Geschicklichkeit, Wissen und Zusammenhalt. „Eigentlich haben wir uns bislang ganz gut geschlagen“, sagt Filippo. Besser sogar, als es ihnen die Konkurrenz zugetraut habe. „Wir standen halt nicht die ganze Zeit zusammen. Deshalb haben die anderen wohl gedacht, wir verstehen uns nicht.“

Von der Konkurrenz unterschätzt

Das Gegenteil ist der Fall. In der Jugend machten die Brüder alles gemeinsam: Basketball, Tauchen, Unterwasser-Rugby, Fitnessstudio. Antonio, der in Benningen wohnt, ist Kfz-Mechatroniker, Filippo Fahrzeuglackierer-Meister. Der Kornwestheimer entschied sich allerdings vor vier Jahren dazu, sich in der Immobilienbranche selbstständig zu machen. Auch wegen Corona sei der Kontakt zuletzt weniger gewesen – ihrer Bindung habe das aber nicht geschadet. Und bei Zwillingen, zumindest bei ihnen, sei es nicht anders als bei normalen Geschwistern: „Irgendwann geht man sich auch mal auf den Sack und hat genug voneinander“, sagt Antonio. Quasi immer in sein Spiegelbild blicken zu müssen, das sei auch anstrengend, sagt der 35-Jährige mit einem Augenzwinkern.

Ärger teilweise programmiert

Ins Fernsehen kamen Filippo und Antonio, der eine Minute jünger ist, durch Zufall. Geplant war das nicht. Über Instagram, wo die Zwillinge auch einen gemeinsamen Kanal (thegentletwins) betreiben, fragte die Produktionsfirma an – und die Zwillinge bewarben sich. Weil die „Superzwillinge“ unter einem Dach wohnen und sich gegenseitig aus der Show wählen müssen, geht es neben viel Geld aber auch um das Trennende – es kracht zwangsläufig.

Dass das passieren würde, darauf hatten sich die Palanos im Vorfeld eingestellt. „Man kennt ja diverse andere Formate, und eigentlich wollten wir uns da raushalten“, sagt Antonio. So richtig geklappt hat das aber nicht. Als die beiden bei einem Spiel die Frage beantworten sollten, welches andere Zwillingspaar am wenigsten authentisch ist, war Ärger programmiert. Die Teilnahme bereut haben die beiden aber nicht. „Wir hatten mega Spaß, es war eine gute Erfahrung“, sind sich die Zwillinge einig. Nichts davon, was sie von sich preisgegeben haben, müsse ihnen peinlich sein.

Zwilling-Sein: Das ist etwas besonderes

Durch ihre Teilnahme an der Show sei Filippo und Antonio Palano noch einmal deutlicher vor Augen geführt worden, dass Zwilling-Sein etwas besonderes ist. „Das kann man sich halt nicht kaufen oder anoperieren“, sagt Antonio. Deshalb zelebrieren die beiden ihre Gemeinsamkeiten auch wieder mehr. Eine ganze Weile hatten sie nicht mehr die gleichen Klamotten getragen. „Das machen wir jetzt wieder“, sagt Filippo, „weil das auf die Leute eine krasse Wirkung hat.“

„Die Superzwillinge“ läuft freitags um 20.15 Uhr auf Vox. Das Finale ist am 10. Dezember.