Gemälde des spanischen Künstlers Pablo Picasso erzielen bei Kunstaktionen immer wieder Höchstpreise – so auch jetzt wieder bei Sotheby’s in New York. Diesmal kam „Femme à la montre“ von 1932 unter den Hammer.

Wochenend-Magazin: Markus Brauer (mb)

Pablo Picassos (1881-1973) Meisterwerk „Femme à la montre“ („Frau mit Armbanduhr“) ist vom Auktionshaus Sotheby’s in New York für 139,3 Millionen Dollar (rund 130 Millionen Euro) versteigert worden. Es ist der zweithöchste Betrag, der jemals für ein Werk des spanischen Künstlers erzielt wurde.

 

Das Gemälde ist Teil der Sammlung der dieses Jahr im Alter von 102 Jahren verstorbenen New Yorker Kunstmäzenin Emily Fisher Landau. Teile der Sammlung kommen diese Woche bei Sotheby’s in einer Sonderauktion unter den Hammer.

Schätzpreis noch überboten

Das Gemälde aus dem Jahr 1932 zeigt die französische Malerin und Muse Picassos, Marie-Therese Walter. Vor der Auktion war sein Wert auf mehr als 120 Millionen Dollar geschätzt worden.

Der Leiter der Abteilung für impressionistische und moderne Kunst des Auktionshauses, Julian Dawes, bezeichnete das Picasso-Gemälde als „ein Meisterwerk nach allen Regeln der Kunst“. Es sei „voll fröhlicher, leidenschaftlicher Hingabe, gleichzeitig aber auch äußerst bedacht und entschlossen“.

Die Sammlerin Emily Fisher Landau hatte das Bild 1968 gekauft und dann viele Jahre in ihrer New Yorker Wohnung über dem Kamin hängen gehabt, heißt es von Sotheby’s. Wer es nun kaufte, wurde zunächst nicht mitgeteilt.

Das sind die teuersten Kunstwerke der Welt

Leonardo da Vinci: „Salvator Mundi“ 450,3 Millionen Dollar (420,5 Millionen Euro), Christie’s 2017. Foto: Imago/Agefotostock
Pablo Picasso: „Les femmes d’Alger (Version „O“, auf dem Foto ist die Version „H“ zu sehen)“ 179,4 Millionen Dollar (167,5 Millionen Euro), Christie’s 2015 Foto: Imago/Agefotostock
Amadeo Modigliani: „Nu couché“ 170,4 Millionen Dollar (159,1 Millionen Euro), Christie’s 2015 Foto: Timothy A. Clary/AFP
Amadeo Modigliani (1884-1920): „Nu couché (sur le côté gauche)“ 157 Millionen Dollar (16,6 Millionen Dollar), Sotheby’s 2018. Foto: Imago/Heritage Images
Francis Bacon: „Three Studies of Lucian Freud“ (Triptychon) 142,4 Millionen Dollar (133 Millionen Euro), Christie’s 2006 (auf dem Foto zu sehen: Francis Bacon, 1909-1992, Studio, rekonstruiert in Dublin City Gallery The Hugh Lane. Foto: Imago/VWPics
Edvard Munch: „Der Schrei“ 119,9 Millionen Dollar (112 Millionen Euro), Sotheby’s 2012. Foto: Imago/Photo12
Pablo Picasso (1881-1973): „Fillette à la Corbeille Fleurie“ 115 Millionen Dollar (107,4 Millionen Euro), Christie’s 2018. Foto: Imago/TT
Claude Monet: „Meules“ (Heuhaufen) 110,7 Millionen Dollar (103,4 Millionen Euro), Sotheby’s 2019. Foto: Imago/Agefotostock
Jean-Michel Basquiat: „Untitled“ 110,4 Millionen Dollar (103,1 Millionen Euro) ,Sotheby’s 2017. Foto: Imago/NurPhoto
Pablo Picasso: „Nu au Plateau de Sculpteur“ 106,5 Millionen Dollar (99,5 Millionen Euro), Christie’s 2010. Foto: Imago/ZumaWire

Die Kunstmäzenin Emily Fisher Landau

Im Jahr 2021 hatte Sotheby’s ein weiteres Werk Picassos versteigert, das ebenfalls Marie-Therese Walter darstellt. Es brachte 103 Millionen Dollar ein.

Emily Fisher Landau hatte Ende der 1960er Jahre nach einem Schmuckdiebstahl eine große Versicherungssumme bekommen und damit begonnen, Kunst zu kaufen. Über die Jahre baute sie eine der weltweit bedeutendsten Sammlungen moderner Kunst auf, mit Werken unter anderem von Georgia O’Keeffe, Agnes Martin, Keith Haring, Robert Rauschenberg, Cy Twombly und Robert Mapplethorpe. Zeitweilig betrieb Landau auch ein Museum im New Yorker Stadtteil Queens. Im März 2023 war sie im Alter von 102 Jahren gestorben.