Bewährte Gassenhauer, Hosen-Hymnen für die Ewigkeit und Neues vom aktuellen Album „Laune der Natur“: Mit einer rasanten Zweieinhalbstunden-Show haben die Toten Hosen in der ausverkauften Schleyerhalle rund zwölftausend Fans begeistert – ein paar ungewöhnliche Töne inklusive.

Stuttgart - Neulich waren sie noch unplugged und mit Alphörnern und Hackbrett unterwegs, jetzt gab es Campino & Co. wieder im bewährten Kontext zu erleben: Auf ihrer „Laune der Natour“-Tournee haben die Toten Hosen in der ausverkauften Schleyerhalle Station gemacht.

 

Reichlich spät – erst gegen 21:15 – eröffnete ein sphärisches Intro mit einem anschließenden brachialen „Urknall“ ein rasant getaktetes Set, das gut abgehangene Gassenhauer („Opel Gang“, „Bonnie & Clyde“) und Hosen-Hits wie „Hier kommt Alex“ und „An Tagen wie diesen“ mit Highlights des aktuellen Albums „Laune der Natur“ verband.

Kalauer gibt’s nur in homöpathischen Dosen

Neben kernigem Riffrock mit ein paar schönen Grüßen an Genrehelden wie AC/DC war in der Schleyerhalle jedoch auch Platz für ungewohnte Töne – diesmal für ein Streicherquartett, das sogar Mozarts „Kleine Nachtmusik“ fiedeln durfte.

Fazit nach rund 150 Minuten, der Stadionrock-Hymne „You’ll never walk alone“ als stimmungsvollem Schlussakkord und einer außerplanmäßigen zwanzigminütigen Nachspielzeit bis hin „zum bitteren Ende“. In 35 Karrierejahren hat sich das musikalische Spektrum der Düsseldorfer Punks ziemlich ausdifferenziert und ihr Lebensgefühl gleich dazu: Auch für eine Spur Pathos und die ein oder andere Kalauerei sind die Toten Hosen inzwischen gut – dankenswerter Weise nur in homöpathischen Dosen.