Wenn es einen Preis für die strapaziöseste Vaterrolle gäbe, dann wäre der Kaiserpinguin sicher ein heißer Kandidat dafür. Denn kaum eine andere Art auf der Erde zieht ihren Nachwuchs unter so extremen Bedingungen auf. Die Brutkolonien dieser Vögel liegen auf dem Eispanzer des Südpolarmeeres – Dutzende von Kilometern vom offenen Wasser mit seinen nahrhaften Fischmahlzeiten entfernt.
Für die Weibchen bedeutet das wochenlanges Fasten. Erst wenn sie ihr Ei gelegt haben, können sie zurück zum Meer wandern, um sich wieder einmal satt zu fressen. Ihren Partnern aber steht die größte Bewährungsprobe noch bevor. Weitere 60 Tage lang müssen sie mit den Eiern auf den Füßen dem eisigen, dunklen und stürmischen Winter der Antarktis trotzen.
Wenn die Pinguinküken schließlich schlüpfen, haben ihre Väter seit 120 Tagen nichts mehr gefressen und zwölf bis 15 Kilo Gewicht verloren. Als letzte eiserne Reserve würgen sie ein nährstoffreiches Sekret aus, um den ersten Hunger des Nachwuchses zu stillen. Das aber muss reichen, bis die Weibchen nach zwei Monaten endlich zurückkommen. Erst dann können sich auch die völlig entkräfteten Väter auf den Weg zum Meer machen.
Der Mütterliche: Seepferdchen