Bei den Bartgeiern ziehen auch mal zwei Kerle zusammen das Küken groß. Foto: Steinert

Zwei Väter statt einem? Auch diese Variante des Familienlebens kommt im Tierreich durchaus vor. Solche schwulen Paare haben zum Beispiel dem Bartgeier den Weg zurück in die Alpen erleichtert. Schon seit den siebziger Jahren versucht die Zoologische Gesellschaft Frankfurt, den einst ausgerotteten Greifvogel dort wieder anzusiedeln. Dazu aber brauchten die Naturschützer genügend Jungvögel als Auswilderungskandidaten. Also brachten sie Geier aus verschiedenen Zoos zwecks Paarbildung zusammen. Da sich das Geschlecht junger Bartgeier aber nur schwer feststellen lässt, landeten dabei schon einmal zwei Männchen in einem Käfig – und fanden Gefallen aneinander. Das wiederum erwies sich als äußerst hilfreich für den Artenschutz. Denn normalerweise zieht ein heterosexuelles Geierpaar nur ein Küken pro Saison auf. Nimmt man ihm aber das Ei weg und schiebt es einem Männerteam unter, lässt sich der Bruterfolg verdoppeln: Das um seinen Nachwuchs gebrachte Weibchen legt einfach ein neues Ei. Und das schwule Paar zieht sein Adoptivkind genauso erfolgreich auf wie eine konventionelle Geierfamilie.

Der Desinteressierte: Afrikanischer Elefant