Die Schwälblesklinge und die Heslacher Wasserfälle in Stuttgart waren nicht mehr sicher. Die Stadt hat reagiert. Doch im Fall der Schwälblesklinge müssen Spaziergänger wohl noch länger mit Einschränkungen rechnen.

Stadtleben und Stadtkultur : Alexandra Kratz (atz)

Filder/Stuttgart - Die Schwälblesklinge mit ihren für die Großstadt imposanten Felsformationen ist ein beliebter Spazier- und Wanderweg. Doch einige Wochen lang war die Strecke durch das Kerbtal tagsüber gesperrt. Der Grund waren Unterhaltungsarbeiten des Tiefbauamts, teilt Anne Sendler von der Pressestelle der Stadt Stuttgart auf Nachfrage mit.

 

Mittlerweile ist die Klinge zwischen Sonnenberg und Kaltental wieder passierbar. Allerdings mit einer kleinen Einschränkungen. Denn es droht Gefahr. An einer Stelle, an der eine an den Fußweg grenzende Felswand einem Überhang aus Stubensandstein bildet, sind Risse in einer großen Steinplatte erkennbar. „Um die Besucher vor sich lösenden und abstürzenden Steinblöcken zu schützen, wurde der Gefahrenbereich unter dem Felsüberhang gesperrt“, sagt Anne Sendler. Der Fußweg durch die Klinge sei davon unberührt und könne auf einer Wegbreite von gut einem Meter passiert werden. Wann die Gefahrenstelle behoben wird, ist noch ungewiss. Aktuell seien die städtische Dienststelle Stadtwald und die untere Forstbehörde im Gespräch mit dem Geologischen Landesamt beim Regierungspräsidium Freiburg. „Es wird um eine Einschätzung der Sachlage gebeten“, sagt Sendler. Eine Kosteneinschätzung könne erst nach Vorliegen eines geologischen Gutachtens erstellt werden.

Neue Brücke über den Heslacher Wasserfällen

Ebenfalls ein beliebtes Ausflugsziel sind die Heslacher Wasserfälle zwischen Vaihingen und Stuttgart-Süd. Doch diese sind bereits seit Oktober 2019 gesperrt, weil Steine des Fußweges oberhalb der Brücke sehr locker waren. „Für die Fußgänger bestand Verletzungsgefahr“, sagt Sendler. Der Fußweg sei im Sommer 2020 instandgesetzt worden und zwischenzeitlich sicher begehbar. In diesem Zusammenhang habe man auch die alte sanierungsbedürftige Brücke erneuern wollen. Dieses Projekt habe sich aber wegen der Corona-Krise verzögert. In Kürze solle es aber abgeschlossen werden. In der Kalenderwoche 42, also Mitte Oktober, werde der Wanderweg wieder freigegeben, so der Plan. Die gesamte Maßnahme sei eine Eigenleistung der Mitarbeiter des Garten-, Friedhofs und Forstamtes.

Während die Schwälblesklinge ein in der letzten Eiszeit durch Erosion natürlich geformtes Tal ist, wurden die Heslacher Wasserfälle künstlich angelegt. Im 16. Jahrhundert herrschte Wassermangel in Stuttgart. Deshalb ließ Herzog Christoph einen 800 Meter langen Stollen anlegen, durch den Wasser aus dem Pfaffensee durch die Heidenklinge in den Nesenbach fließen konnte. Bei den Heslacher Wasserfällen verläuft dieses Wasser oberirdisch.