Auf besonders teuren Schmuck hatten es zwei Diebe auf der Landesmesse abgesehen. Doch dann kam alles ganz anders.

Stuttgart - Niemand weiß, wie sie ins Land gekommen sind. Keiner kennt ihre letzten Aufenthaltsorte. Nur eines scheint sicher: Zwei Männer aus Kolumbien und Costa Rica sind offenbar als reisende Schmuckdiebe unterwegs – bis sie auf der Landesmesse gestoppt wurden. Wie die Polizei am Dienstag mitteilte, wurden die beiden 28 und 59 Jahre alten Langfinger am Wochenende auf der Messe Mineralien Fossilien Schmuck auf frischer Tat ertappt, als sie zwei Ringe im Wert von 36 000 Euro mitgehen lassen wollten.

 

„Einer versuchte die Standbetreiberin abzulenken, der andere griff zu“, beschreibt Polizeisprecher Christian Wörner den Vorgang, der sich am Samstag gegen 15.45 Uhr abspielte. Die 61-jährige Messeausstellerin passte aber auf – und versuchte die Täter dingfest zu machen. Der 28-Jährige wollte sich mit Schlägen und Tritten freie Bahn verschaffen und mit den Ringen flüchten. Er konnte jedoch mit Hilfe mehrerer Besucher und Wachleute festgehalten und der Polizei übergeben werden. Die betroffenen Standbetreiberin erlitt leichte Verletzungen.

Gegen die beiden Verdächtigen wurde Haftbefehl erlassen. Sie schweigen – und bisher ist auch nicht bekannt, in welchem Hotel oder welcher Unterkunft sie abgestiegen waren. Dort könnte es weitere Hinweise auf die bisherigen Tätigkeiten des Diebes-Duos geben. Erst im September hatten Diebe bei der Münzenmesse in der Schleyer-Halle eine Münze für 9500 Euro erbeutet. Bei der Intergastra auf der Landesmesse verschwanden im Februar Küchengeräte für 70 000 Euro.