Trickbetrüger aller Art sind seit längerer Zeit sehr aktiv. In Stuttgart machen jetzt besonders angebliche Mitarbeiter von Hausverwaltungen, Handwerksbetrieben oder der Stadtwerke Probleme. Mit einer auffälligen lokalen Häufung.

Ein unsicherer Moment – und es ist passiert. So ging es am vergangenen Freitag auch einer 85 Jahre alten Frau in Bergheim. Ein Unbekannter klingelte an ihrer Haustür und gab vor, handwerkliche Überprüfungen vornehmen zu müssen. Noch ehe die Bewohnerin so richtig wusste, wie sie reagieren soll, war der etwa 35 Jahre alte Mann im karierten Hemd in der Wohnung. Als er kurze Zeit später das Haus wieder verlassen hatte, bemerkte die betagte Dame, dass ihr aus einer Kommode Schmuck und mehrere Hundert Euro gestohlen worden waren.

 

Trickbetrüger sind seit Monaten in Stuttgart und der Region extrem aktiv. Sei es durch Schockanrufe – den sogenannten Enkeltrick in verschiedenen Formen –, falsche Polizisten oder Betrugsmaschen per Kurznachrichten auf dem Handy. In den vergangenen Wochen wird allerdings eine andere Masche auffällig oft angewandt – direkt an der Haustür.

„In der letzten Zeit gehen vermehrt Anzeigen ein, bei denen sich Täter als angebliche Handwerker, Mitarbeitende von Handwerksbetrieben sowie Hausverwaltungen oder auch als angebliches Personal der Stadtwerke ausgeben und so überwiegend ältere Menschen bestehlen“, sagt eine Sprecherin der Stuttgarter Polizei. Es gebe inzwischen eine ganze Serie solcher Fälle, besonders häufig in Bad Cannstatt, Vaihingen, Weilimdorf, Feuerbach und im Stuttgarter Süden.

Die Täter gehen dabei immer ähnlich vor. Bei dieser perfiden Masche verschaffen sich die Betrügerinnen und Betrüger unter einem Vorwand Zugang zu Wohnhäusern oder Wohnungen. Entweder klingeln sie oder sie fangen die Bewohner bereits vor der Haustür ab. So gelangen die angeblichen Handwerker schließlich in die Wohnungen. Dort lenken die Täter die Bewohner ab und lassen dabei Geld oder Wertgegenstände mitgehen. Der Schaden ist oft beträchtlich.

Niemals Fremde ungeprüft in die Wohnung lassen

Die Polizei warnt ausdrücklich davor, Fremde ins Haus zu lassen – und bittet Angehörige und Nachbarn, ältere Menschen in ihrem Umfeld zu informieren. Sie empfiehlt außerdem, bei angeblichen Handwerkern mit der Hausverwaltung oder dem Vermieter Rücksprache zu halten und sich niemals unter Druck setzen zu lassen. Wenn man unsicher ist, sollte man andere Personen dazu holen oder im Zweifel die Polizei rufen – und ganz generell Wertsachen in der Wohnung immer gut verschlossen aufbewahren. Damit nicht plötzlich Geld und Schmuck fehlen, bevor man sich richtig im Klaren darüber ist, was eigentlich gerade passiert.