Diesel-Fahrverbot Land plant Euro-5-Zone in Stuttgart

In Stuttgart könnte es 2020 zwei Fahrverbotszonen geben. Die für Euro-5-Diesel würde sich in einem kleineren Bereich der bekannten Umweltzone befinden.
Stuttgart - Wenn die Luft nicht besser wird, droht in Stuttgart zum 1. Juli nächsten Jahres ein großflächiges Fahrverbot für Diesel auch der Euronorm 5. Uwe Lahl, der Amtschef im Landesverkehrsministerium, kündigte am Dienstag die fünfte Fortschreibung des Luftreinhalteplans an. Diese soll im Dezember veröffentlicht werden. Sie sieht ein zonales Fahrverbot für Euro 5-Diesel vor. Die Zone soll allerdings deutlich kleiner sein, als die bisherige Umweltzone, die das ganze Stadtgebiet umfasst, und in der Diesel bis einschließlich Euro 4 nicht mehr fahren dürfen. Lahl nannte am Dienstag die Innenstadt und die Stadtteile Bad Cannstatt, Feuerbach und Zuffenhausen als mögliche neue Zone in der bekannten Umweltzone. „Das ist noch nicht fix“, betonte er jedoch. „Wir versuchen alles, das zu vermeiden“, sagte Lahl in Vertretung des erkrankten Verkehrsministers Winfried Hermann. Wenn im April oder Mai 2020 in Sicht sei, dass der Stickstoffdioxid-Grenzwert (im Jahresmittel 40 Mikrogramm pro Kubikmeter) erreicht würde, „dann wird die fünfte Fortschreibung nicht scharf gestellt“, betonte der Ministerialdirektor. „Wenn wir Glück haben, brauchen wir das nicht.“
Lahl kündigte an, dass die vierte Fortschreibung „in wenigen Tagen“ in Kraft treten werde. Darin sind ab 1. Januar Fahrverbote für Euro 5 Diesel auf vier Abschnitten der B 14 und der B 27 vorgesehen, und zwar in beide Fahrtrichtungen: am Neckartor (vom ADAC bis zur Kreuzung Cannstatter/Heilmannstraße), in der Hauptstätter Straße (vom Österreichischen Platz bis zum Marienplatz), in der Hohenheimer Straße und der Heilbronner (von der Kreuzung Kriegsbergstraße bis zur Kreuzung Wolframstraße). Laut Gerichtsentscheidung ist das Land bereits seit September 2019 dazu verpflichtet, ein Fahrverbot für Euro-5-Diesel zu verhängen.
Unsere Empfehlung für Sie

Corona-Patient aus Stuttgart Das Erlebte beschäftigt Martin Schau bis heute
Martin Schau war einer der ersten vier Stuttgarter, der einen positiven Corona-Test erhielt. Trotz eines relativ milden Verlaufs der Viruskrankheit beschäftigt ihn das Erlebte bis heute. Auch seine Familie wurde mit dem Virus angesteckt.

Unfallbilanz in Stuttgart Verkehrssünder halten Ermittler in Atem
Weniger Verkehr, weniger Unfälle in Stuttgart – also alles bestens? Durchaus nicht, wie der der Blick auf Verstöße und Straftaten zeigt.

Kandidat fordert öffentliche Verhandlung OB-Wahl in Stuttgart vor Gericht
Der klagende Bewerber Marco Völker fordert eine öffentliche Verhandlung und die Ladung von Mitgliedern des Nopper-Wahlvereins als Zeugen.

Prozess um Frauenmord vor 25 Jahren Die Nagelprobe belastet den Mordverdächtigen
Im Cold-Case-Prozess um den gewaltsamen Tod einer 35-Jährigen 1995 in Sindelfingen zeigt sich, dass das Opfer den Täter womöglich gekratzt hat – und das könnte ihm nun zum Verhängnis werden.

Stuttgart Dem Frühling so nah – doch mit Abstand
Die frühsommerlichen Temperaturen locken viele ins Freie. Doch was macht man eigentlich, wenn Läden, Restaurants und Bars geschlossen haben?

Mobbingvorwürfe an Stuttgarter Gymnasium Amtsversagen oder Gesetzeslücke?
Dass eine Schülerin eine Schule derart aufmischt und den Betrieb stört, sollte eine Schulbehörde nicht zulassen, findet Inge Jacobs. Und fragt sich, weshalb das so ist.