Der Chef des Verbraucherzentrale Bundesverbands fordert einen zweiten, „echten“ Dieselgipfel, an dem auch betroffene Dieselfahrer beteiligt sind.

Berlin - Die Verbraucherzentralen dringen ein Jahr nach dem Dieselgipfel von Politik und Autobranche auf deutlichere Fortschritte beim Kampf gegen zu schmutzige Luft. „Es wird Zeit für einen zweiten, echten Dieselgipfel, bei dem auch betroffene Dieselfahrer vertreten sein müssen“, sagte der Chef des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv), Klaus Müller, am Dienstag. Autofahrer seien verunsichert und warteten weiter vergebens auf umfassende Aufklärung. Software-Updates bei älteren Diesel stockten, technische Nachrüstungen seien in weiter Ferne, in mehreren deutschen Städten drohten Fahrverbote.

 

Kanzlerin Angela Merkel (CDU) dürfe sich die „Verweigerungshaltung“ der Autohersteller nicht weiter gefallen lassen, sagte Müller. Beim Dieselgipfel am 2. August 2017 hatten die deutschen Autobauer unter anderem neue Abgas-Software für zusätzliche 2,8 Millionen Wagen bis Ende 2018 zugesagt. Der Zeitplan wackelt aber. Der Bund legte außerdem einen Milliardenfonds für Maßnahmen in Kommunen auf.