Dieter Thomas Kuhn, Tübingens erfolgreichster Schnulzeninterpret, hilft seit Wochen am Corona-Abstrichstand mit. Statt Brusttoupet trägt er Maske. Er packt an, wo er gebraucht wird – nur singen will er nicht.

Tübingen - Er sei der Mann für die Verkündigung, scherzt Dieter Thomas Kuhn, Tübingens Schlagerkönig, und steht an diesem regnerischen Tag kurz vor Weihnachten auf dem Marktplatz. Zwischen Tannenbaum und historischem Rathaus hilft der 55-Jährige ehrenamtlich am Corona-Schnellteststand aus – und das schon in der vierten Woche. Ohne Glitzerlook und Styling, nur in tarngrünem Anorak und Jeans, ist der Wiedererkennungseffekt in den Reihen der Wartenden gering. Wer negativ ist, erhält das Ergebnis direkt von der „singenden Föhnwelle“, wie sich Kuhn bestens vermarktet hat. Die wenigen positiven Fälle – im Schnitt etwa zwei auf 100 – werden von einem Arzt aufgeklärt und umgehend in Quarantäne geschickt.