Sony hat auf der Ifa in Berlin die SmartShot-Objektive DSC-QX10 und DSC-QX100 vorgestellt. Sie sollen das Smartphone zur vollwertigen Digitalkamera machen. Samsung und Nokia verfolgen andere Strategien.

Stuttgart - Smartphones werden als Kamera-Ersatz immer beliebter. Nach Angaben des Branchenverbandes BITKOM nutzen bereits heute rund zwei Drittel der Smartphone-Besitzer ihren mobilen Begleiter, um im Urlaub Fotos zu schießen. Rund ein Drittel besitzt überhaupt keine andere Kamera mehr.

 

Die Hersteller reagieren auf diesen Trend mit unterschiedlichen Strategien. Der finnische Konzern Nokia, dessen Mobilfunksparte erst kürzlich von Microsoft aufgekauft wurde, setzt auf die Optimierung der Kamera im Smartphone. Erst vor wenigen Tagen brachte das Unternehmen das neue Lumia 1020 auf den deutschen Markt, das mit einem 41-Megapixel-Sensor ausgestattet ist. Laut Nokia eine „Revolution in der Smartphone-Fotografie“.

Während das Lumia 1020 äußerlich kaum von klassischen Smartphones zu unterscheiden ist, dreht das südkoreanische Unternehmen Samsung den Spieß um: Das Galaxy S4 Zoom ist kein Smartphone mit Kamera sondern eine Kamera mit Smartphone-Funktionen – zehnfach optischer Zoom inklusive.

Smartphone-Kamera zum Aufstecken

Einen völlig neuen Ansatz zeigte Sony auf der diesjährigen internationalen Funkausstellung in Berlin mit den beiden Aufsteck-Objektiven DSC-QX10 (18,9 Megapixel) und DSC-QX100 (20,9 Megapixel) für Smartphones.

„SmartShot“ nennen die Japaner die beiden Aufsteck-Linsen, die auf den ersten Blick wie handelsübliche Wechselobjektive für Digitalkameras aussehen. Tatsächlich handelt es sich dabei aber um vollausgestattete Kameras mit optischem Zoom, Bildstabilisator, Akku und Auslösetaste. Nur der Sucher fehlt.

An diesem Punkt kommt das Smartphone ins Spiel. Per W-Lan oder NFC wird die Verbindung zwischen den beiden Geräten hergestellt. Eine kostenlos erhältliche App zeigt nun auf dem Smartphone das Live-Bild des SmartShot-Objektivs und wird so zum Sucher.

Ob man die Aufsteck-Linse mit der integrierten Halterung am Smartphone befestigt oder nicht, spielt dabei keine Rolle. Wer möchte kann die beiden Objektive auch völlig autonom nutzen.