Digitale Kunst Remseckerin erobert mit ihren Monstern Instagram

Lisa Nollenberger integriert ihre Monster mit den Kulleraugen oft in Fotos. Foto: privat

Mehr als 100 der witzigen Kreaturen hat die 38-jährige Künstlerin schon erschaffen. Drei von ihnen – Regina, Rosa und Roberto – zieren die Etiketten der Weine der Weinkultur Kirchheim.

Ludwigsburg: Karin Götz (kaz)

Monster haben es ihr angetan. Nicht die, die Furcht einflößen oder ihre Fans und Rezipienten das Gruseln lehren. Nein die, die einen zum Schmunzeln bringen oder die man am liebsten knuddeln möchte. Dicke Monster, dünne Monster, zottelige Monster, verknautschte Monster, Monster mit langer Nase, Monster mit großen Ohren.

 

Hunderte der dann doch eher liebenswürdigen Kreaturen hat Lisa Nollenberger mittlerweile erschaffen. „Ich hatte schon immer ein Faible für komische Kreaturen“, geht Lisa Nollenberger auf Spurensuche. Manche bekommen Namen, manche nicht. „Das ist eher willkürlich.“

Vor fast zehn Jahren hat die 38-Jährige ihre ersten Monster auf die Leinwand gebracht. Ganz klassisch, mit Aquarellfarben. Aus den Minimonstern entwickelte sich eine Serie. Seit 2019 zeichnet die Remseckerin die kleinen Gestalten digital auf dem iPad. Eine Methode, die es Nollenberger auch ermöglicht, die Illustrationen in Fotografien zu integrieren. „Ich zeichne direkt auf Fotos. Das sind oft Urlaubsfotos, aber auch Fotos aus dem Alltag“, erzählt sie.

Kunstlehrer hat das Talent erkannt

Schon in der Grundschule hat sie gern gemalt und ihrer Fantasie freien Lauf gelassen. Für ihre damalige Kunstlehrerin war die Fantasie jedoch zu groß. „Sie hat meine Mutter in die Schule zitiert und ihr erklärt, dass sie meine Arbeit nicht bewerten könne, weil die Vorgaben nicht erfüllt wären und ich zu viel fantasieren würde“, erinnert sich die Remseckerin und lacht. Im Gymnasium in Besigheim traf sie auf einen Kunstlehrer, der ihr Talent erkannte und es förderte. „Er hat mich inspiriert“, ist Nollenberger dankbar.

Nach dem Abitur 2005 machte die gebürtige Heilbronnerin, die in Walheim aufwuchs, ein Praktikum im Bereich Kostümbild am Theater in Freiburg. 2006 besuchte sie ein halbes Jahr eine Kunstschule in Berlin. Dann begann das Studium an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart. 2012 machte Nollenberger ihr Diplom im Fachbereich Freie Kunst und Malerei und arbeitet als Künstlerin und Illustratorin. Ihre Arbeiten – anfangs waren es Landschaftsmalereien in Aquarell auf Leinwand – stellte sie unter anderem in Stuttgart, Berlin, Frankfurt an der Oder und in London aus.

Ausbildung zur Erzieherin

Die Kunst und das kreative Arbeiten ist ihr Leben. Aber allein davon zu leben ist schwer. Deshalb hat sich Lisa Nollenberger ein zweites Standbein gesucht und vor zwei Jahren eine Ausbildung zur Erzieherin gemacht. Aktuell arbeitet die Remseckerin an der Tammer Grundschule in der Ganztagesbetreuung. Außerdem illustriert sie gerade ein Kinderbuch, das 2025 auf den Markt kommen soll.

Mit ihren Monstern hat sich die 38-Jährige eine Fangemeinde aufgebaut. 100 000 Follower hat sie auf Instagram. Und es werden täglich mehr. Viele ihrer Follower geben ihr Rückmeldung. „Sie erkennen sich in den Figuren wieder“, freut sie sich.

Malen ist ein Ventil

Ihre Inspiration holt sich die Künstlerin im Alltag. „Ich mag es, Wortspiele oder Situationen mit der Familie und Freunden zu verarbeiten“, erzählt Lisa Nollenberger. Auch die achtjährige Nichte stand unbewusst schon Model. „Sie ist ein zuckersüßer Wirbelwind. Ein kleiner Hurrikan – ich konnte nicht anders.“ Im Zeichnen und Malen verarbeitet die 38-Jährige das Erlebte. „Es ist wie ein Ventil für mich. Ich kann da unheimlich gut entspannen. Und das Gute am digitalen Zeichnen ist: Es geht überall.“

Drei Monster hat sie für das kommunale Weinprojekt, die Weinkultur Kirchheim, deren Chef ihr Vater Thomas Nollenberger ist, kreativ entwickelt: Die charmanten Monster Rosa, Regina und Roberto zieren die Etiketten der gleichnamigen Weine und machen sie nicht nur wegen des Inhalts zu etwas Ausgefallenem.

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