Die Corona-Schutzimpfung hat ihn erst so richtig populär gemacht: Den digitalen Impfpass. Aber gibt es eine vergleichbare Anwendung auch für alle anderen Impfungen? Wir klären auf.

Digital Desk: Lukas Böhl (lbö)

Die Corona-Impfkampagne hat bei vielen Menschen in Deutschland dazu geführt, dass sie nach langer Zeit mal wieder ihren Impfpass herausgekramt haben. Wer diesen seit Kindheitstagen besitzt, weiß, wie mitgenommen das Dokument aussehen kann. Es zeigt, dass Papier vergänglich ist. Wäre es da nicht sinnvoller, eine digitale Lösung anzubieten, wie man sie im Zuge der Corona-Schutzimpfung eingeführt hat?

 

Lese-Tipp: Impfpass verloren? - Das müssen Sie nun tun

Der elektronische Impfpass soll 2022 kommen

Tatsächlich gibt es seitens der Bundesregierung konkrete Pläne für die Einführung eines elektronischen Impfpasses, der Bestandteil der elektronischen Patientenakte (ePA) werden soll. Während die ePA bereits seit Januar 2021 zur Verfügung steht, soll der elektronische Impfpass erst 2022 folgen. Von da an können alle Impfungen digital abgespeichert werden, sofern man sich für die Nutzung des elektronischen Impfpasses entscheidet. Denn wie bei der ePA auch, ist die Nutzung freiwillig. Das heißt, man kann auch weiterhin das gelbe Impfheft verwenden. Dieses wird ohnehin noch für Reisen in Länder mit Impfbestimmungen nötig sein. Wer auf den elektronischen Impfpass umsteigt, kann sich für bestimmte Reisen dann beim Arzt einen gelben Impfpass besorgen.

Wie erhalte ich die elektronische Patientenakte?

Seit dem 01. Januar 2021 können gesetzlich Versicherte die elektronische Patientenakte bei ihrer Krankenkasse beantragen. Dort erhalten Interessierte die nötigen Informationen über die Funktions- und Anwendungsweise der ePA. Ab dem 01. Januar 2022 soll dann bei einem Wechsel der Krankenkasse der Übertrag der ePA mit wenigen Klicks möglich sein. Privat Versicherte können den Service bislang noch nicht nutzen. Dies soll sich in absehbarer Zukunft aber ändern. Weitere Informationen zur elektronischen Patientenakte finden Sie auf der Seite des Bundesgesundheitsministeriums.

Lese-Tipp: Ist die Corona-Impfung ohne Impfpass möglich?

Unterschied zwischen elektronischem und digitalem Impfpass

Aber Moment mal: Gibt es nicht schon einen digitalen Impfpass? Ja, der digitale Impfpass wird nach der Corona-Schutzimpfung ausgestellt. Er dokumentiert lediglich diese eine Impfung. Der elektronische Impfpass dagegen bescheinigt sämtliche Impfungen und wird erst ab 2022 in der elektronischen Patientenakte verfügbar sein.

Gibt es jetzt schon einen digitalen Impfpass für alle Impfungen?

Ja, es gibt auch jetzt schon Apps für das Smartphone, auf denen sich alle Impfungen abspeichern lassen. So bietet zum Beispiel die Gesellschaft zur Förderung der Impfmedizin mit ihrer App „ImpfPassDE“ ein solches Angebot. Allerdings verweisen die Betreiber in den FAQ der App selbst darauf, dass sich damit nicht in allen Ländern eine Impfung nachweisen lässt. Auch hier muss also weiterhin das Papierdokument mitgenommen werden. Darüber hinaus sollte man bei solchen Apps stets prüfen, wer dahinter steckt und wie die Daten verarbeitet werden.

Lesen Sie auch: Gilt der digitale Impfpass im Ausland?