Digital Desk: Jan Georg Plavec (jgp)

„Ohne Geld geht es letztlich nicht – wie in jeder anderen Branche auch“, weiß Geldner. Nur muss das Geld an der richtigen Stelle eingesetzt werden. Geldner nennt als Positivbeispiel den Popakademie-Absolventen Joris, der vom Label Four Music aufgebaut wurde und mit seiner Single „Herz über Kopf“ auf Platz 38 der Singlecharts eingestiegen ist. „Ohne den Push von Four Music wäre das nicht möglich gewesen“, vermutet Geldner.

 

Es kann auch Teil der richtigen Strategie sein, Musik zu verschenken. Das in Digitaldingen versierte Stuttgarter Label Chimperator hat es mit Cro vorgemacht: dessen Hit „Easy“ war zunächst gratis im Netz verfügbar. So wurde Reichweite erzielt – die später zu Geld gemacht wurde. Ganz ähnlich verhält sich Chimperator zu Streamingdiensten: „Die nehmen uns nix weg. Da hören eher Leute die Musik, die sich das ansonsten illegal besorgt hätten. So verdienen wir ein bisschen was – und vielleicht kommen die Leute noch aufs Konzert“, sagte Chimperator-Gründer Sebastian Schweizer 2013 auf der Digitalkonferenz re:publica.

Der Verbraucher gewinnt

Die Musikbranche, das zeigen die Zahlen und Beispiele, steckt mitten im digitalen Wandel. Aufhalten lässt er sich nicht, und seine Wege sind verschlungen: gut möglich, dass die CD eines Tages komplett verschwunden sein wird oder sich in fünf Jahren ein ganz anderes Geschäftsmodell auftut.

Die Gewinner werden neben den Konsumenten diejenigen sein, die den Wandel annehmen und als Chance begreifen. Oder sich abgrenzen und Schallplatten verkaufen. Denen liegt übrigens meist ein Code zum Albumdownload im MP3-Format bei.