Passgenaue Düngung ist wichtig für die Umwelt. Neue Methoden sollen nun die heimische Bodenqualität sichern und stabile Erträge trotz Klimakrise ermöglichen. Angesichts Engpässen auf dem Getreidemarkt könnte dies entscheidend sein.
Es ist Ende April, und Landwirt Frieder Blum wartet auf das richtige Wetter. Sobald der Wetterbericht einen trockenen Tag für Mosbach im Norden des Landes verspricht und Regen in den folgenden Tagen zu erwarten ist, wird er viele Hektar zum ersten Mal in diesem Frühjahr mit Gülle düngen. Doch statt die nährstoffreiche Flüssigkeit gleichmäßig auf den Feldern auszubringen, auf denen danach Mais ausgesät wird, orientiert sich Blum diesmal an einer Karte, die das Feld in verschiedene Zonen einteilt. In manchen, besonders fruchtbaren Abschnitten können Wasser und Nährstoffe von den Maispflanzen leichter aufgenommen werden – hier ergibt es Sinn, mehr Dünger auszubringen. Auf anderen Flächen mit geringerer Fruchtbarkeit wird entsprechend weniger gedüngt. Projiziert auf den Monitor in der Kabine kommunizieren die Daten mit einem Sensor am Güllefass. Jeder Quadratmeter bekommt so nur die Menge an Nährstoffen, die der Acker für den optimalen Ertrag, den jeder Landwirt anstrebt, braucht.