Lehrer an Stuttgarter Schulen sollen für ihren Fernunterricht erstmals mit mobilen Geräten von der Stadt Stuttgart ausgestattet werden. Die CDU-Fraktion im Gemeinderat verlangt jetzt, dass damit nicht nur ein Teil, sondern alle Lehrer versorgt werden sollen.
Stuttgart - Bisher hängen die technischen Finessen im Fernunterricht auch davon ab, wie gut die private Geräteausstattung des Lehrers ist. Ausgebremst wird die Lehrkraft derzeit ohnehin davon, dass sie normalerweise mit ihrem Privatgerät nicht ins Internet an der Schule darf. Das soll bald besser werden: Die Stadt Stuttgart beschafft jetzt erstmals auch mobile Endgeräte für Lehrer. Das hat der Gemeinderat beschlossen. Finanziert werden die Geräte aus Bundesmitteln im Rahmen der Vereinbarung zum Digitalpakt Schule in Höhe von 2,9 Millionen Euro.
„Damit sollen die rund 6000 Lehrkräfte in Stuttgart mit Geräten ausgestattet werden, die für das Distanzlernen sowie die allgemeine Unterrichtsvor- und -nachbereitung geeignet sind“, teilte die Stadt mit. Bürgermeisterin Isabel Fezer (FDP) erklärte hierzu: „Nur wenn das Werkzeug stimmt, kann auch der Distanzunterricht optimal gelingen. Dies soll nun schnellstmöglich umgesetzt werden.“ Die Geräte sollen zentral administriert sowie „personenunabhängig und rechtskonform konfiguriert werden“, heißt es in dem Beschluss. Hintergrund ist, dass die Geräte nicht für alle Lehrer reichen und die Vorstellung der Stadtverwaltung ist, dass sich mehrere Nutzer ein Endgerät teilen, der Datenschutz aber dennoch gewährleistet ist.
CDU-Fraktion verlangt als Nachbesserung Leihgeräte für alle Lehrer
Die Ratsfraktion der CDU hat bereits Nachbesserung beantragt: „In Stuttgart müssen sehr zeitnah alle Lehrerinnen und Lehrer eine digitale Ausstattung (Laptop) für ihre tägliche Arbeit zur Verfügung gestellt bekommen“, verlangt die Fraktion. Andernfalls seien rund 4000 Lehrkräfte unversorgt. Die Stadt solle zudem mit dem Land über eine Kostenübernahme für die Geräte verhandeln, ebenso für den personellen Support. Zur Not solle die Stadtverwaltung als Zwischenlösung dem Gemeinderat einen Finanzierungsvorschlag aus städtischen Mitteln machen.
Im Zuge der Coronapandemie hatte die Stadt im Herbst/Winter 2020 bereits 13 000 iPads für Schüler beschafft und in Betrieb genommen. Finanziert wurde dies aus dem Sofortausstattungsprogramm des Landes in Höhe von 6,63 Millionen Euro.