In der Bücherei in Musberg hält eine neue Technik Einzug: Die Kartei- und Klappkarten verschwinden, ein modernes IT-System ist jetzt da, das ab 7. Januar eingesetzt wird: Das soll einige Vorteile bringen.

Filderzeitung: Rebecca Anna Fritzsche (fri)

Was in großen Büchereien längst Standard ist, hält jetzt auch in der kleinen, rein ehrenamtlich betriebenen Bücherei Musberg Einzug: Statt Klappkarten, auf denen Entleihen und Rückgaben handschriftlich vermerkt werden, werden alle Bücher ab dem ersten Öffnungstag im neuen Jahr, dem 7. Januar, über das IT-System „PS-Biblio“ verbucht. „Das ist ein System für kleine Büchereien – und ist in der Bücherei in Stetten schon lange im Einsatz“, weiß Uwe Janssen, der Vorsitzende des Fördervereins Stadtbücherei Leinfelden-Echterdingen. Die Mitarbeiter dort hätten gute Erfahrungen damit gemacht, und so sei man auch in Musberg nun seit dem Sommer damit beschäftigt gewesen, den Einsatz des neuen Systems vorzubereiten: Rund 4100 Medien mussten im System erfasst werden, und jedes Buch, jede DVD, jede Zeitschrift wurde mit einem Barcode-Etikett versehen. Für die Nutzer der Bücherei wurden rund 500 Datensätze im System angelegt, und für jeden ein neuer Leseausweis hergestellt, ebenfalls mit Barcode. Die neuen Ausweise werden beim ersten Besuch ab dem 7. Januar ausgegeben.

 

Der Wechsel war überfällig

Dieser Wechsel sei überfällig gewesen, erzählt Janssen: „An einem einzelnen Buch konnte man mit der Karteikarte sehen, wann und wie oft es ausgeliehen wurde. Aber wir hatten keinen Überblick, welche Medien viel und welche wenig ausgeliehen wurden – wir hätten dafür jedes einzelne Buch und jede CD in die Hand nehmen und überprüfen müssen.“ So könne man keinen guten Medienbestand unterhalten.

Das Team erhofft sich nun vom neuen System bessere Erkenntnisse über den Lesebedarf der Musberger. Janssen ist dankbar über den Einsatz der ehrenamtlichen Mitarbeiter, das neue System einzuführen. Rund 18 Leute sind es, die hier regelmäßig Dienst tun, für das Projekt des neuen IT-System waren es noch „zwei, drei extra“, so Janssen. Unterstützung kam auch von der Stadt Leinfelden-Echterdingen, die drei neue PCs mit Zubehör zur Verfügung gestellt hat. Die Schulung der Mitarbeiter im Umgang mit dem neuen System hat der Förderverein selbst gestemmt. Nun bleibt abzuwarten, wie es am 7. Januar laufen wird – „hoffentlich nicht allzu unrund“, meint Janssen.

Die Nutzungsbedingungen der Bücherei ändern sich ebenfalls zum 7. Januar. Gleich bleibt, dass die Nutzung der Musberger Bücherei – sowie der in Stetten – kostenlos bleibt. Die Ausleihfrist für Zeitschriften und Saisonmedien wird auf zwei Wochen verkürzt, damit die aktuellen Ausgaben von mehr Kunden gelesen werden können. Wer die ausgeliehenen Medien nicht rechtzeitig zurückgibt, bezahlt ab 7. Januar 30 Cent pro Woche. Die Büchereien in Musberg und Stetten werden seit 2004 rein ehrenamtlich betrieben. Der Förderverein hatte sich damals dazu gegründet, er unterstützt aber auch die Stadtbüchereien, beispielsweise mit der Aktion „Kaufen Sie Ihrer Bücherei ein Buch“.