Zusammen mit schwedischen Kollegen hat die Bundesregierung diplomatischen Protest in der Türkei gegen die Verhaftung von Peter Steudtner und weiteren Personen eingelegt.

Berlin - Die Bundesregierung hat diplomatischen Einspruch gegen die Verhaftung des Menschenrechtlers Peter Steudtner in der Türkei eingelegt. Man habe am Mittwochmorgen eine sogenannte Demarche gemeinsam mit Kollegen aus Schweden durchgeführt, sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amts in Berlin. In einem persönlichen Gespräch habe man der türkischen Regierung mitgeteilt, dass man nicht verstehen könne, weshalb Steudtner und weitere Menschenrechtler in Haft genommen wurden, und dass man erwarte, dass „mindestens substantiiert“ dargelegt werde, was ihnen überhaupt zur Last gelegt werde. Die Regierung setze sich mit aller Kraft dafür ein, dass die derzeit neun inhaftierten Deutschen in der Türkei nicht zu Geiseln der türkischen Regierung würden.

 

Steudtner, sein schwedischer Kollege Ali Gharavi und acht türkische Menschenrechtler waren am 5. Juli von der Polizei bei einem Seminar in einem Hotel in Istanbul festgenommen worden. Ihnen wird Unterstützung einer Terrororganisation vorgeworfen. Gegen sieben der zehn Beschuldigten wurde Untersuchungshaft verhängt.