Der Rat sagt „Ja, aber“ zur Heimerdinger Südumfahrung. Die Gemeindeverwaltung soll mit Behörden nachverhandeln. Die hatten eine Abfahrt von der Umgehung abgelehnt, die für Hemmingen zusätzliche Entlastung bringen sollte.

Hemmingen Der Gemeinderat hat einem weiteren Schritt für die Planung der Umfahrungsstraße des Ditzinger Stadtteils Heimerdingen zugestimmt. Die Räte wollen sich aber einer Anordnung übergeordneter Behörden im Planverfahren nicht einfach beugen.

 

Konkret geht es um einen sogenannten Bypass von der noch zu bauenden Umfahrungsstraße zur Straße nach Hirschlanden. Das Regierungspräsidium und das Verkehrsministerium des Landes in Stuttgart haben diesen im Planungsverfahren gestrichen – weil es dafür angeblich zu wenig Verkehr in Richtung Ditzingen gebe. Mittels dieser Abfahrt sollten die Fahrzeuge, die von Rutesheim kommen, in Richtung Hirschlanden und Ditzingen abgeleitet werden. Jedenfalls sollte man künftig nicht automatisch in Richtung der Ortsmitte Hemmingen fahren können. Damit wäre, so wurde prognostiziert, der Hemminger Ortskern stärker entlastet worden. Doch diese Hoffnung ist durch die Verfügung in Stuttgart zunichte gemacht worden.

Hinweis auf eine weitere nötige Umfahrungsstraße

Falls die Heimerdinger Umfahrung unter diesen Voraussetzungen keine Entlastung für Hemmingen bringe, brauche Hemmingen eine eigene Umfahrung, argumentierten die Gemeinderäte – und das habe weiteren Landschaftsverbrauch zur Folge. Deshalb beschlossen sie zudem einen Auftrag an die Gemeindeverwaltung: Der Bürgermeister Thomas Schäfer und seine Mitarbeiter sollen mit den beiden Landtagsabgeordneten Markus Rösler von den Grünen und Konrad Epple von der CDU sowie dem Verkehrsministerium „Kontakt aufnehmen und die Interessen Hemmingens wahrnehmen“.

In der Diskussion mahnte Wolfgang Stehmer (SPD), dass man sich in Hemmingen Gedanken machen müsse, wie der innerörtliche Verkehr verlangsamt werden könne. Jörg Haspel von den Freien Wählern wies darauf hin, dass „wir jetzt über den Verkehr in Hemmingen für die nächsten 20 bis 30 Jahre entscheiden“. In der bisherigen Planung sei „alles auf Heimerdingen fokussiert“ gewesen.

CDU dankt dem Ditzinger OB

Walter Bauer (CDU) verwies auf ein Verkehrsgutachten. Danach sei es besser für Hemmingen, wenn die Heimerdinger Umfahrung komme, als wenn sie nicht komme. Wenn der Gemeinderat den Bebauungsplanentwurf ablehne, „verzögert sich die Geschichte um einige Jahre“. Bauer bedankte sich ausdrücklich bei der Ditzinger Stadtverwaltung und dem Oberbürgermeister Michael Makurath „für die gute Zusammenarbeit und Kooperation“. Es sei „völlig normal“, dass die Ditzinger Verwaltung zunächst die Interessen ihres Stadtteils Heimerdingen im Kopf habe und nicht in erster Linie die von Hemmingen. Bauer regte an, die Abgeordneten einzuschalten und nochmals das Gespräch mit dem Ministerium zu suchen.