Könnte der Schulbus nicht bis Schöckingen fahren, wenn er die Schüler der Theodor-Heuglin-Schule übergangsweise zur Konrad-Kocher-Schule fährt und dort wieder abholt? Das wäre wünschenswert, sagt der Oberbürgermeister. Doch möglich ist es offenbar nur bedingt.

Ditzingen - In einer außerordentlichen Sitzung des Ditzinger Gemeinderats ist der Schulbusverkehr von Schöckingen über Hirschlanden in die Kernstadt bereits diskutiert worden. Am Montag war die Verbindung zwischen der Theodor-Heuglin-Schule in Hirschlanden und ihrem Ausweichquartier in der Kernstadt nun abermals ein Thema: Im nicht öffentlichen Teil des Ausschusses für Finanzen, Kultur und Soziales ging es erneut um die Frage, ob Schöckinger Schüler direkt in ihrem Ortsteil in den Bus einstiegen können, oder ob sie bis zum ersten Halt in Hirschlanden, dem Stopp „Turnhalle“, laufen müssen. Bis zur Theodor-Heuglin-Schule sind es vom Schöckinger Ortsrand knapp anderthalb Kilometer, bis zur Haltestelle „Turnhalle“ weitere 300 Meter. Just dieser Abschnitt hat es in sich, vor allem auf dem Rückweg: Es geht den Berg hoch.

 

Schon im Gemeinderat hatte der Oberbürgermeister Michael Makurath auf Nachfrage aus dem Gremium darauf verwiesen, dass es „wünschenswert“ wäre, wenn der Bus ab Schöckingen fahren könnte. Entsprechende Forderungen und Wünsche hatten Ulrike Sautter von den Grünen und Michael Schmid (Freie Wähler) bereits zu diesem Zeitpunkt formuliert. Im Gemeinderat hatte der Verwaltungschef noch darauf verwiesen, dass die Organisation nicht abgeschlossen sei, dass aber wohl zusätzliche Busse nicht verfügbar seien. Am Montag berichtete die Verwaltung, dass die Schüler wenigstens nach Schulschluss von der Kernstadt bis Schöckingen gefahren werden. Der Bus fährt montags bis freitags um 12.35 Uhr und außer freitags außerdem um 15.25 Uhr von der Konrad-Kocher-Schule über Hirschlanden nach Schöckingen. Er hält an der Rose, am Schloss und in der Silcherstraße.

Eltern beklagen sich

Die Hirschlander Ortsvorsteherin und CDU-Stadträtin Barbara Radtke berichtet von Anrufen und Mails, die sie von Eltern erreichten. Darin werde gefordert, die Kinder müssten ab Schöckingen mit dem Bus befördert werden. Sie teilt die Bedenken in gewisser Weise. „Ich habe kein gutes Gefühl“, sagt sie. Schließlich müssten die Kinder die Großbaustelle an der Theodor-Heuglin-Schule mit viel Lastwagenverkehr passieren. Die Theodor-Heuglin-Schule wird derzeit umgebaut.

Radtkes Amtskollege, der Schöckinger Ortsvorsteher Michael Schmid, teilt ihre Bedenken. Auch er berichtet von einer Unruhe unter den Eltern und von deren Unzufriedenheit. „Dass jetzt viele Eltern sagen, wir fahren unsere Kinder nach Ditzingen, kann nicht in unserem Sinn sein“, ist er überzeugt. Es sei aber „positiv“, dass die Schüler nun „beim Rückweg in Schöckingen abgesetzt werden“.

Insgesamt müssen neun Klassen der Stufen zwei bis vier von Hirschlanden in die Kernstadt gebracht werden. Notwendig wird dies, weil ein Interimsgebäude an der Theodor-Heuglin-Schule seit den Osterferien nicht mehr genutzt werden kann. In diesen Containerbau waren die Schüler wegen des Umbaus gezogen. Weil aber Schüler und Lehrer über gesundheitliche Beschwerden klagten, empfahl das Gesundheitsamt letztlich, das Gebäude aufzugeben. Das Ergebnis einer Untersuchung auf Schimmelpilz steht noch aus.