Fleisch soll zwar kein Luxusprodukt werden, aber derzeit ist es nach Ansicht von Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner zu billig. Sie fordert daher eine Tierwohlabgabe, die es Landwirten ermöglichen soll, Ställe umzubauen.

Berlin - Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner hat den Preiskampf bei Fleisch kritisiert und sich für eine Tierwohlabgabe ausgesprochen, um bessere Haltungsbedingungen mitzufinanzieren. „Fleisch ist zu billig“, sagte die CDU-Politikerin der Deutschen Presse-Agentur am Samstag. Faire Preise und Förderungen ermöglichten Landwirten Stallumbauten. „Wenn aber Fleischindustrie und Handel immer stärker auf den Preis drücken, dann schaffen das die Tierhalter nicht.“ Deshalb gelte es, den Landwirten zu helfen, dass sie die Kosten für Stallumbauten stemmen könnten.

 

Klöckner sagte, sie setze sich für eine Tierwohlabgabe ein, die eine Expertenkommission empfiehlt. „Auch für die Verbraucher wird sich etwas ändern müssen. Dabei soll Fleisch kein Luxusprodukt für Reiche werden. Aber auch keine Alltagsramschware.“ Eine Kommission unter Leitung des früheren Agrarministers Jochen Borchert hatte im Februar Empfehlungen vorgelegt, um das Tierwohl in der Nutztierhaltung zu verbessern. Zur Finanzierung schlägt sie eine Tierwohlabgabe auf tierische Produkte vor, die aber mit Blick auf Haushalte mit geringeren Einkommen sozialpolitisch flankiert werden sollte.