Die Absicht des Landes, zur Reduzierung der Luftschadstoffe im Talkessel ein flächendeckendes Tempolimit von 40 Stundenkilometern einzuführen, stößt bei der Stuttgarter CDU auf Widerstand. Der Arbeitskreis Stuttgart des Landesnaturschutzverbands stellt sich dagegen hinter das Vorhaben.

Stuttgart - Die Absicht der Landesregierung und des Stuttgarter Regierungspräsidiums, zur Reduzierung der Luftschadstoffbelastung flächendeckend Tempo 40 im Stuttgarter Talkessel einzuführen, hat unterschiedliche Reaktionen ausgelöst. Die Stuttgarter CDU steht den Plänen skeptisch gegenüber, der Arbeitskreis Stuttgart des Landesnaturschutzverbands (LNV) begrüßt dagegen die vorgesehene Geschwindigkeitsreduzierung.

 

„Die Tempo-40-Regelung auf den Steigungsstrecken haben wir schon längere Zeit, ohne dass diese einen Effekt bewirkt hätten“, erklärte der CDU Kreisvorsitzende Stefan Kaufmann. Sollte Tempo 40 nun flächendeckend gelten, müsste zumindest an den bereits bestehenden Strecken der Nachweis erbracht sein, dass eine solche Regelung tatsächlich in nennenswerter Weise zur Absenkung der Schadstoffbelastung in der Luft führen würde. Stattdessen habe das Regierungspräsidium selbst eingeräumt, dass die Maßnahme in Bezug auf Stickstoffdioxid keine oder nur eine geringe Entlastung bringe. Die CDU plädiert stattdessen für eine Verkehrsverflüssigung und spricht sich nachdrücklich für den Bau der Umfahrungsstraßen Nordostring und Filderauffahrt aus. Die CDU verband ihre Ablehnung mit scharfer Kritik am für den Luftreinhalteplan zuständigen Regierungspräsidium: Die Behörde müsse sich fragen lassen, ob sie einen Plan habe, anstatt dauernd „neue Säue durchs Dorf zu treiben“.

Landesnaturschutzverband: Bessere Luft, gut fürs Klima und weniger Unfälle

Anders dagegen der Arbeitskreis Stuttgart des Landesnaturschutzverbands. Dort stellt man sich hinter das Vorhaben einer flächendeckender Geschwindigkeitsreduzierung auf Tempo 40. „Es gibt keine andere Maßnahmen im Verkehr, die dermaßen viele positive Auswirkungen hat wie die Absenkung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit“, so der Sprecher des Arbeitskreises, Josef Michl. Die Luftqualität verbessere sich, das Klima werde geschont und es gebe zudem weniger schwere Unfälle. Der Landesnaturschutzverband habe ein solches Tempolimit schon seit vielen Jahren vorgeschlagen.