Nach der Umbenennung der „Zigeunersauce“ von Knorr appelliert der Gaststättenverband auch an Gastronomen, sprachlich bei der Beschreibung von Gerichten sensibel zu sein. Bevormunden wolle man aber niemanden.

Berlin  - Nach der Ankündigung der Firma Knorr, ihre „Zigeunersauce“ aufgrund der Diskussionen um den Begriff umzubenennen, spricht sich der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband auch in Restaurants für bedachte Sprache aus. „Gute Gastfreundschaft ist geprägt durch eine respektvolle Beziehung zwischen Gastgeber und Gast. Dazu gehört natürlich auch die passende Wortwahl, die nicht verletzend und diskriminierend sein darf“, sagte Hauptgeschäftsführerin Ingrid Hartges der Deutschen Presse-Agentur.

 

Sofern sich die Bewertung bestimmter Begriffe ändere, informiere der Verband die Branche stets darüber. „Es sollte allerdings die Entscheidung des Unternehmers sein, ob und wann er seine Speisekarte im Lichte gesellschaftlicher Debatten anpasst“, sagte Hartges.

Am Sonntag war bekannt geworden, dass Knorr seine „Zigeunersauce“ in „Paprikasauce Ungarischer Art“ umbenennt. „Da der Begriff „Zigeunersauce“ negativ interpretiert werden kann, haben wir entschieden, unserer Knorr Sauce einen neuen Namen zu geben“, hatte der Mutterkonzern Unilever der „Bild am Sonntag“ mitgeteilt.

Der Begriff „Zigeuner“ ist eine alte Sammelbezeichnung für verschiedene Volksgruppen. Der Zentralrat der in Deutschland vor allem lebenden Volksgruppen Sinti und Roma nennt den Begriff „eine von Klischees überlagerte Fremdbezeichnung der Mehrheitsgesellschaft, die von den meisten Angehörigen der Minderheit als diskriminierend abgelehnt wird“.