Ein gewachsenes Wohngebiet am Ortsrand und eine Bildungseinrichtung, die inzwischen ein Einzugsgebiet hat, das weit über den Stadtteil reicht: Das schafft Verkehrsprobleme. Rund um die Theodor-Heuglin-Schule waren die schön öfter Thema.

Ditzingen - Die Straße kann man nicht verbreitern, Garagenzufahrten ebenso wenig verlegen wie die Schule. Wie lässt sich eine Situation erheblich verbessern, wenn sie eigentlich gar keine Optimierung zulässt? Mit dieser Frage hat sich der Ditzinger Gemeinderat befasst.

 

Konkret geht es um die Schwabstraße, die Zufahrtsstraße zur Theodor-Heuglin-Schule im Ditzinger Ortsteil Hirschlanden. Die Straße ist eine sogenannte Wohnsammelstraße, die den Verkehr aus einem Wohngebiet an eine Hauptverkehrsstraße leitet. Grundsätzlich weise die Straße eine geringe Belastung auf, stellt der kommunale Verkehrsplaner fest. In der Realität aber ist die Situation dort immer wieder durchaus grenzwertig – häufig dann, wenn Eltern ihre Kinder zur Schule bringen und von dort wieder abholen.

Der Ausschuss für Technik und Umwelt diskutierte deshalb über eine Verkehrsuntersuchung als Basis für weitere Planungen, während er sich in derselben Sitzung zudem mit dem Bebauungsplan „Theodor-Heuglin-Schule“ befasste. Die Schule wird zur Gemeinschaftsschule umgebaut, das Einzugsgebiet wird deshalb größer, weil es für diese Schule keine Schulbezirke gibt. Weil sich die derzeitige Erschließung über die Schwabstraße „als nicht ausreichend herausgestellt“ habe, so die Verwaltung, sei der Bebauungsplan notwendig.

Zunächst war eine breitere Straße geplant

Zunächst war geplant, die Straße zu verbreitern. Das Ludwigsburger Planungsbüro Kölz hat nun jedoch Varianten vorgestellt, in denen die Straßenbreite unverändert bei fünfeinhalb Metern bleibt. Die Parkplätze auf der Westseite sollen demnach bestehen bleiben, der Bürgersteig zweieinhalb Meter breit sein. Am Ende der Schwabstraße wird eine Wendeanlage errichtet, damit die Fahrzeuge einfach drehen können. Die Verwaltung favorisierte allerdings jene der beiden Varianten, die mit geringeren Eingriffen in die Grundstücke eines angrenzenden landwirtschaftlichen Weges einhergeht. Die Stadträte folgten der Verwaltung letztlich einmütig, diese Variante zur Grundlage der weiteren Planungen zu machen.

Auf Antrag des Freie-Wähler-Rats Horst Kirschner soll in der Straße ein kombinierter Geh- und Radweg angelegt werden. „Schüler wählen das, was ihnen gefällt. So ist es mit dem Autofahrer auch“, hatte er einerseits für den kombinierten Weg plädiert, andererseits aber auch das Verhalten der Autofahrer kommentiert. Zuvor hatte es der Bürgermeister Ulrich Bahmer nämlich abgelehnt, eine Schranke zu bauen, um die Zufahrt zur Schule einzuschränken.

Gerhard Ruof (Unabhängige Bürger) und Ulrich Steller (Grüne) merkten bei der Diskussion zudem kritisch an, dass man mit der Planung zu sehr das Signal an Autofahrer sende, auf der sanierten Straße „beruhigt zur Schule fahren zu können“.

Schon mehrfach Verkehrssituation angeprangert

Es war nicht das erste Mal, dass sich der Gemeinderat mit der Verkehrssituation rund um die Theodor-Heuglin-Schule befasst hat. Schon mehrfach war im Gremium kritisiert worden, dass Garagenzufahrten von Privatgrundstücken zugeparkt waren, weil die Autofahrer in den angrenzenden Straßen keinen Parkplatz mehr fanden. Den Ärger der Betroffenen bekamen die Stadträte zu hören, die das Thema dann in den Gemeinderat oder in den Fachausschuss trugen.

Häufig wurde die Verkehrsituation massiv beklagt, wenn kurz zuvor die Theodor-Heuglin-Schule zu einer öffentlichen Veranstaltung eingeladen hatte.