Wie lässt sich die Verkehrswende schaffen? Wie lassen sich Schadstoffemissionen reduzieren? Wie lassen sich in der Stadt Alternativen zum Auto populär machen? Regiorad scheint das nicht zu gelingen – und darin sehen viele Kommunen ein Problem.
Wie lassen sich Schadstoffemissionen reduzieren? Wie lassen sich in der Stadt Alternativen zum Auto populär gestalten? Den Fuß- und Radverkehr zu stärken wird in den Kommunen als eine Option betrachtet, neben der Stärkung des öffentlichen Personennahverkehrs, also dem Angebot von Bus und Bahn. Ditzingen etwa wird sich in diesem Jahr damit befassen, dass die Stadt an das Stadtbahnnetz angeschlossen wird. Zunächst wird die baurechtliche Genehmigung bis ins Gewerbegebiet, zu Trumpf und Thales, eingeholt.
Vertrag läuft Ende 2026 aus
Bis die Stadtbahn tatsächlich nach Ditzingen fährt, werden noch einige Jahre vergehen. So lange will und kann die Stadt nicht warten, den motorisierten Individualverkehr zu reduzieren. Sie forciert daher – wie andere Kommunen auch – Alternativen wie etwa Carsharing oder aber das Radleihsystem Regiorad. Doch die Zukunft von Regiorad ist ungewiss, zuletzt hatte etwa Ditzingen seinen Unmut darüber kundgetan, während andere Kommunen wie Renningen bereits vorzeitig aus dem Vertrag ausgestiegen sind.
Entscheidung über mögliche Fortführung Anfang 2025
Bis Ende November 2026 läuft der Vertrag mit der DB Connect GmbH aus. Ein vorzeitiger Vertragsausstieg ist nicht möglich, ohne weiterhin dafür bezahlen zu müssen. Die Entscheidung über eine mögliche Fortführung soll jedoch bereits Anfang 2025 getroffen werden, teilt der Verband Region Stuttgart mit. Deshalb waren in den vergangenen Wochen die beteiligten Kommunen gehört worden.
2024 verzeichnet das Netz von Regiorad Stuttgart 240 Stationen in 34 Kommunen. Kunden können 960 Fahrräder, 570 Pedelecs und 36 E-Lastenräder nutzen. Im dritten Quartal 2024 sind 15 830 Personen Kunden und damit 23 Prozent mehr als noch im dritten Quartal 2023.
Belastung für kleinere Kommunen
Die Nutzungszahlen blieben zwar konstant, dennoch blieb das Verleihsystem hinter den Erwartungen zurück. Ein neues Leihsystem soll regional verknüpft, mit der Polygocard wie andere ÖPNV-Angebote abrufbar sein und ins Tarifsystem eingebunden. Der Start eines möglichen Folgeangebots ist für Anfang 2027 geplant. Der Verkehrsausschuss des Verbands Region Stuttgart hatte im zu Ende gegangenen Jahr Kennzahlen des Radverleihsystems ausgewertet.
In der Regionalversammlung hatte der SPD-Regionalrat und Ditzinger Oberbürgermeister Michael Makurath gesagt, Regiorad habe sich für kleinere Kommunen zu einer Belastung entwickelt. „Wir brauchen Verbesserungen, deswegen ist es sinnvoll erst mal in die Fläche zu hören, was benötigt wird, wer mitwirkt und dann zu entscheiden“. Ditzingen hatte beispielsweise moniert, dass die Räder bisweilen mit platten Reifen an der Verleihstation stünden, also nicht gewartet würden, sie deshalb auch nicht nutzbar seien.