Das Rutesheimer Familienunternehmen Bolay hat in der Kernstadt einen weiteren Standort geschaffen – auf einer lange ungenutzten Fläche an der Siemensstraße.

Ditzingen - Knapp ein Jahr nach dem Spatenstich ist am Freitag die Eröffnung des Hagebaumarkts in der Kernstadt gefeiert worden. Der Hagebaumarkt Bolay nebst dem Gartenmarkt Floraland wurde auf einem ehemals von Siemens genutzten Gelände gebaut. Der Gartenmarkt hat eine Verkaufsfläche von 3540 Quadratmeter, der Baumarkt 4550 Quadratmeter. Die Pläne sahen von Beginn an zudem 25o Parkplätze vor. Begrenzt hat der Gemeinderat entsprechend der Vorgabe des Regionalverbands die Verkaufsfläche für Randsortimente, also etwa Haushaltswaren. Schließlich könnte dieses Sortiment Waren des täglichen Bedarfs umfassen.

 

Da der Gemeinderat aber ein Zentrenschutzkonzept beschlossen hatte – um ein Ausbluten der Ortsmitte durch ein Angebot außerhalb zu verhindern – müssen sich auch die Betreiber des Hagebaumarkts daran halten.

Ditzingen wird nach Rutesheim und Oberndorf am Neckar der dritte Markt des Familienunternehmens Bolay sein. Die Geschäftsführerin Christina Almert – Tochter des Gründerehepaars Bolay und Rutesheimer CDU-Stadträtin – hatte bereits anlässlich des Spatenstichs ihre Zufriedenheit darüber geäußert, dass damit auch dem Prinzip der Innen- vor Außenentwicklung Rechnung getragen werde, weil der Markt nicht auf der grünen Wiese entstehe.

Eine Investition in Millionenhöhe

Für das Familienunternehmen handelt es sich dabei ebenso um eine Millioneninvestition wie für den Investor, die Hamburger Alstria Office Reit-AG. Bolay nutzt das Gebäude als Mieter.

Nur wenige Tage vor der Eröffnungsfeier hatte der Ditzinger Gemeinderat einmütig den entsprechenden Bebauungsplan „Siemensstraße/ Dieselstraße“ als Satzung beschlossen. Mit diesem formalen Akt schaffte er abschließend die – dem Bauantrag übergeordnete – rechtliche Bedingung für den Bau des Einkaufsmarkts. Zugleich wurde der Flächennutzungsplan geändert.

Das Bebauungsplanverfahren für das Vorhaben war bereits im Mai 2014 begonnen worden. Damit ermöglichte der Gemeinderat auch die Umgestaltung des Straßenumfelds.

Keinen Grund mehr zur Diskussion lieferte zuletzt die Verkehrssituation in der Siemensstraße, also einer Zufahrtsstraße zum Markt. Die Stadräte hatten auf die ohnehin schon überlastete Straße verwiesen, wenngleich sie mehrheitlich die Ansiedlung begrüßten. Der Oberbürgermeister Michael Makurath wendete das tägliche Verkehrsaufkommen von bisher schon 30 000 bis 40 000 Fahrzeugen in der Siemensstraße jedoch ins Positive, schließlich sei dies gut für die Kundenfrequenz. Er konterte die Kritik im weiteren Verlauf zudem mit dem Verweis auf Untersuchungen zur Leistungsfähigkeit der Straße.

So sehr die Stadträte in der Vergangenheit das Fehlen eines Baumarkts bemängelt hatte, so sehr dürften sie nun zufrieden sein. Die Gerlinger hingegen müssen sich noch gedulden. Laut der Stadtverwaltung soll toom auf dem Gelände des einstigen Praktiker noch dieses Jahr eröffnen. Da der geplante Umbau des bestehenden Gebäudes und des Geländes so umfangreich sind, werde dafür ein Bauantrag benötigt. Dieser muss aber erst noch gestellt werden.