Der Gemeinderat hat sich Gedanken über die künftigen Anforderungen an die Jugendarbeit gemacht. Die Diskussionen währten lange – und hatten auch mit dem Jugendhaus zu tun.

Mit welchen Angeboten kann eine Kommune Kinder und Jugendliche erreichen und unterstützen – zumal in der Coronapandemie samt Lockdowns, die sämtliche Gruppenangebote in Präsenz verhinderten? Und wäre es nicht sinnvoller für eine Kommune, das Angebot selbst zu verantworten, statt es extern zu vergeben? Mit diesen Fragen hat sich der Ditzinger Gemeinderat in den vergangenen Monaten befasst.

 

Die Caritas bleibt im Boot

Der Gemeinderat hat nach ausführlicher Diskussion beschlossen, die Schulsozialarbeit weiterhin an die Caritas Ludwigsburg-Waiblingen-Enz zu vergeben. Die Offene Kinder- und Jugendarbeit in den Stadtteilen Hirschlanden und Heimerdingen wird von Sommer nächsten Jahres an aber von Mitarbeitern der Stadt Ditzingen verantwortet.

Anlass der Überlegungen war eine Diskussion, die der Gemeinderat Anfang des Jahres begonnen hatte. Im Kern ging es um die Frage, in welcher Form sich Jugendarbeit weiterentwickeln muss, vor allem auch mit welchem Personal- und Raumbedarf. Ein Grund dafür, dass die Debatte angestoßen wurde, war die Überlegung, das Jugendhaus zu modernisieren. Dafür sollte aber Klarheit darüber herrschen, welche Angebote fortan in den Räumen gemacht würden.

Von der neuen Regelung profitieren beide Seiten

Während die Kommune bisher grundsätzlich zufrieden mit der Arbeit der Caritas ist, hat die Stadt nach eigenen Angaben das Problem der geringen Kostenkontrolle, da der Zuschuss an die Caritas pauschal abgerechnet würde. Zugleich kann die Stadt davon profitieren, dass die Mitarbeiter fortgebildet würden und im Krankheitsfall in der Kommune für Ersatz gesorgt würde, um das Angebot aufrecht zu halten.

Die Caritas wiederum steht angesichts befristeter Verträge mit der Kommune vor der Schwierigkeit, Mitarbeiter über lange Zeit zu halten – was den Kindern und Jugendlichen zugute käme, weil sie ihre Bezugspersonen nicht verlören.

Personal bleibt dasselbe

Letztlich entschied sich der Gemeinderat für eine Kombination aus Zusammenarbeit mit der Caritas und dem Einsatz städtischer Mitarbeiter, weil die Caritas im Bereich der offenen Kinder-und Jugendarbeit fachlich nicht so stark aufgestellt sei, wie im Feld der Schulsozialarbeit. Die Stadt wiederum verfügt über eine breite Erfahrung in der offenen Kinder-und Jugendarbeit. Für die betroffenen Kinder und Jugendlichen wird der Wechsel der Verantwortlichen keine Auswirkungen haben: Die Caritas habe laut der Verwaltung zugesichert, dass das in den Teilorten beschäftigte Personal auch weiterhin dort arbeiten kann, dann aber eben unter dem Dach der Stadt.