Wer der Mukoviszidose den Kampf ansagen will, muss um Geld und Sponsoren buhlen. Das wird immer schwieriger. Frank Müller verwaltet den Etat des Landesverbandes. Eine wichtige Einnahmequelle ist der Lebenslauf, der jetzt ins 16. Jahr geht.
Ditzingen - Ein afrikanisches Sprichwort sagt, man brauche ein ganzes Dorf, um ein Kind zu erziehen. Für den Ditzinger Lebenslauf gilt: Viele Menschen müssen sich engagieren, damit sich am Ende alle zufrieden zurücklehnen können. Einer von denen, ohne den nichts ginge, ist Frank Müller – der Mann für die Zahlen. Der 34-jährige Besigheimer ist seit dem letzten Sommer der Finanzvorstand im baden-württembergischen Landesverband Mukoviszidose. Wer einmal mit dem Finanzamt zu tun hatte, der weiß, wie schnell einem Zahlen über den Kopf wachsen können und wie wichtig der Überblick ist.
Den hat der Diplomökonom und Finanzwirt dienstlich und nun auch ehrenamtlich. Und dabei ist er keiner, der sich in den Vordergrund drängt. Stattdessen verweist er bescheiden auf das Engagement der Regionalgruppen und der Menschen vor Ort. Als er aber gefragt wurde, ob er sich für das Amt erwärmen könne, hat er ja gesagt. Trotz des anstrengenden Jobs in der Finanzzentrale eines international aufgestellten Unternehmens und dem aufregenden Leben als Vater von zweieinhalbjährigen Zwillingen. „Die Sache liegt mir am Herzen“, sagt Müller, „und mit Zahlen kenne mich aus.“
Die Einnahmen des Lebenslauf machen ein Drittel des Etats aus
Jetzt ist er mit dem Vorstand zusammen der Hüter der Finanzen des Landesverbandes, dessen Etat sich bei einem Betrag um die 300 000 Euro eingependelt hat. Der Großteil sind Spenden, manchmal kommen auch Erbschaften dazu. Etwa ein Drittel des Etats machen die Einnahmen aus dem Ditzinger Lebenslauf aus. Kein Wunder also, dass alle besorgt zum Himmel schauen, wenn der Wetterbericht einen verregneten Rennsonntag ankündigt. Denn die Einnahmen aus dem Lebenslauf sind elementar, will der Landesverband seinen selbstgestellten Aufgaben als Anwalt der Mukoviszidosekranken gerecht werden. Und es wird immer schwieriger, Sponsoren zu finden. Viele Firmen drehen den Euro zweimal um. Dazu kommt auch, dass Frank Müller das Vereinsvermögen so gut wie möglich anlegen muss. „Momentan sind wir über jedes Festgeld traurig, das ausläuft“, sagt er. Die Zinsen sind im Keller.