Chronik
Weil die Konzessionsverträge für Strom und Gas auslaufen, muss sich die Stadt entscheiden, ob sie sich langfristig an Verträge bindet oder die Energieversorgung fortan selbst verantwortet. Der Ditzinger Oberbürgermeister wirbt für die Gründung eigener Stadtwerke im Rahmen der kommunalen Daseinsvorsorge. Nach langen Verhandlungen scheitert die geplante Kooperation mit der EnBW. Als Mitgesellschafter sind nun die Kommunalpartner im Boot. Die Beteiligungsgesellschaft – in ihr haben sich mehrere Stadtwerke zusammengeschlossen – hält 26 Prozent. Die Stadt hat 74 Prozent. Im Oktober 2011 beginnen die Stadtwerke mit dem Verkauf von Strom und Gas. Inzwischen vertreiben sie Strom, Gas, Wasser und Wärme, betreiben die Straßenbeleuchtung und unter anderem Photovoltaikanlagen.

Ergebnis
Im Jahr 2015 haben die Stadtwerke erstmals einen positiven Jahresüberschuss verbucht in Höhe von rund 23 000 Euro. Das bedeutet einen Ergebnisumschwung gegenüber dem Vorjahr von rund 453 000 Euro. Im Wirtschaftsplan war noch von einem Jahresfehlbetrag gegenüber dem Vorjahr von rund 35 000 Euro ausgegangen worden. Der Gemeinderat hat das Ergebnis als „historisch“ gewürdigt. „Auch 2016 werden wir mit einem positiven Ergebnis abschließen“, sagt der Geschäftsführer Frank Feil. 23 Mitarbeiter arbeiten bei den Stadtwerken, der Umzug in die neuen Geschäftsräume ist im Frühjahr geplant. Die zunächst sehr kritischen Töne im Gemeinderat – er ist im Namen der Stadt Gesellschafter der Stadtwerke – sind leiser geworden, wenn auch nicht verstummt. Zuletzt mahnten die Grünen an, nicht zu vergessen, warum man die Stadtwerke gegründet habe: Um die Energiewende in Ditzingen zu schaffen.