Als DJ braucht man Gespür für das, was die Leute hören wollen. Aber man braucht auch, so glaubt Cole (Zac Efron), wenigstens einen markanten eigenen Track. Den sucht er in dieser Geschichte über einen Burschen, der nach oben will.

Stuttgart - Ein bisschen unerwartet ist das schon: wie da in einer Geschichte über elektronische Tanzmusik, über das Tüfteln eines aufstrebenden DJ an seinem Laptop, das romantische Ideal der vollherzigen Naturerfassung aufleuchtet. Cole Carter (Zac Efron) kann in „We are your Friends“ zwar einen ganz netten Clubabend liefern. Aber das Zeug zum Star der Szene hat er noch nicht, ihm fehlt der geniale Track, die Signatur, mit der man berühmt wird.

 

Er findet sie dann beim Joggen, als er die Kopfhörer abnimmt und alles um sich her, die Geräusche der Natur wie die der Zivilisation, auf sich einwirken lässt. Und dann ist plötzlich die Symphonie des San-Fernando-Valley in ihm, die mit 128 Beats pro Minute und dem Wummern, Zirpen und Quäken der Orgienmucke wieder heraus will aus ihm. Ganz unkritisch inszeniert der Regisseur Max Joseph das Hüpfen der Menge und die Stars am Pult. Er mag Hingabe, wie er schon mit seiner Indie-Label-Dokumentation „12 Years of DFA“ gezeigt hat.

Ein wenig sieht „We are your Friends“ aus wie die Weißbrötchen-Variante von „Straight outta Compton“. Cole und seine Kumpel sind proletarische Jungs aus dem Valley, die von den Schnöselkids in LA verachtet werden. Aber Cole glaubt an seine Musik, und bei den Kumpels stellt sich die Frage, ob sie ihre Träume aufgeben oder dran bleiben wie Cole. Dass man diese naiven Geschichten noch so charmant erzählen kann wie Joseph, ist erstaunlich.

We are your Friends. USA 2015. Regie: Max Joseph. Mit Zac Efron, Jonny Weston. 96 Minuten. Ab 12 Jahren.