Die Herausforderung der Zukunft liegt für die DJK Sportgemeinschaft Stuttgart-Süd in der Überalterung des Vereins.

Stuttgart-Süd - Von einer reinen Männergesellschaft hat sich die DJK Stuttgart-Süd seit dem Gründungsjahr 1955 zu einem multikulturellen Verein entwickelt. Einzig am Nachwuchs hapert es. „Wie viele Vereine haben wir das Problem, dass wir überaltern“, sagt Jürgen Hörrmann, der Vorsitzende des DJK Stuttgart-Süd. Bald seien 50 Prozent der Mitglieder Senioren.

 

Einen Grund für diese Entwicklung macht Hörrmann in der wachsenden Mobilität der Bevölkerung im Süden aus. Die familiären Strukturen, die den Verein in den 1960ern und 1970ern geprägt hätten, seien verschwunden. „Menschen möchten sich heute nicht mehr langfristig irgendwo binden und weniger Jugendliche haben das Bedürfnis, sich schon in jungen Jahren einzubringen und einen Verein mitzutragen“, erläutert Hörrmann.

Nachwuchs durch Arbeitsgemeinschaften und Projekte an Ganztagsschulen zu gewinnen, hält Hörrmann für schwierig. Einzig der Abteilung Schach gelinge das dank des Engagements von Egmont Wittenberger, der zum Beispiel das Schachprojekt an der Lerchenrainschule betreut. „Wir haben weder eigene Hallen noch hauptamtliche Übungsleiter. Es ist schon jetzt ein Problem, Trainer für die Jugendgruppen zu finden“, schildert der Vorsitzende die Situation.

Es geht um die sportliche Gemeinschaft

Dass der Verein keine eigenen Übungshallen hat, erklärt sich aus seiner Geschichte. Die DJK ging aus der Sportgemeinschaft der katholischen Jugend St. Maria hervor und nutzt seither sowohl Räume der Kirchengemeinden als auch die Hallen der Stadt Stuttgart im Süden. Das Konzept der DJK, dem Sportbund der katholischen Kirche, ziele vor allem auf die Gemeinschaft ab, sagt Hörrmann. Welcher Konfession oder Religion ein Sportler angehöre, sei dabei nicht entscheidend. „Wir lehnen niemanden wegen seines Glaubens ab“, sagt Hörrmann. Es gehe vielmehr um die sportliche Gemeinschaft. „Wir bieten nicht den extremen Leistungssport an, mehrheitlich betreiben wir Breitensport, so Hörrmann. Doch auch sportliche Erfolge kann der Verein vorweisen. Israel Ereme belegte 2011 im württembergischen Schülervergleichskampf den ersten Platz im 100-Meter-Lauf und im Hochsprung. Klaus Manz war in den vergangenen Jahren mehrfach bei den baden-württembergischen Leichtathletik-Seniorenmeisterschaften erfolgreich und die erste der drei Schach-Mannschaften spielt in der Bezirksliga.

Damit ist der Verein in den Disziplinen stark, in denen bereits die ersten Mitglieder trainieren. 1955 waren es 39 Männer, die die Deutsche Jugendkraft (DJK) Stuttgart-Süd gründeten, um Leichtathletik, Tischtennis und Schach zu betreiben. Ein Jahr später entstand unter dem Dach der DJK Süd eine Frauensportgruppe. Die Frauen wollten Gymnastik machen, was damals auch Geräteübungen am Pferd und am Stufenbarren einschloss. Die Resonanz darauf war auch in den kommenden Jahren so groß, dass mittlerweile 60 Prozent der Mitglieder Frauen sind.

Die Sportgemeinschaft Süd

Anschrift Rütlistraße 53, 70435 Stuttgart

Telefon 0711/8 26 35 39

Mail info@djk-stuttgart-sued.de

Homepage www.djk-stuttgart-sued.de

Vorsitzender Jürgen Hörrmann

Gründungsjahr 1955

Mitgliederzahl 465

Abteilungen Frauengymnastik, Gymnastik sowie Sport für Kinder und Jugendliche, Badminton, Freizeitsport/Volleyball, Leichtathletik, Schach, Fitnesstraining, Walking, Tischtennis, Qi Gong, Seniorenwandergruppe

Hier gibt's weitere Informationen.