Der Start ist gelungen! Im ersten Spiel als neuer Trainer von Novak Djokovic konnte sich Boris Becker über einen Sieg freuen. In Abu Dhabi gewann der Serbe in zwei Sätzen gegen Jo-Wilfried Tsonga. Das Tennis-Abenteuer begann damit erfolgreich.

Boris Becker konnte sich im ersten Spiel als neuer Trainer seines Schützlings Novak Djokovic über einen Sieg freuen. In Abu Dhabi gewann der Serbe in zwei Sätzen gegen Jo-Wilfried Tsonga.

 

Abu Dhabi/Frankfurt - Nach dem erfolgreichen Debüt als Trainer von Novak Djokovic applaudierte Boris Becker seinem neuen Schützling ganz gelassen. Im blauen Trainingsanzug erhob sich der dreimalige Wimbledonsieger in der Box des Serben und klatschte zufrieden in die Hände. Becker hatte gefallen, was er am Freitag beim 7:6 (7:5), 6:3 des Weltranglisten-Zweiten im Halbfinale der Mubadala World Tennis Championship in Abu Dhabi gegen den Franzosen Jo-Wilfried Tsonga gesehen hatte.

Im Endspiel des Einladungsturniers trifft Djokovic an diesem Samstag (14 Uhr) auf David Ferrer. Der Spanier hatte sich zuvor überraschend gegen seinen Landsmann und Weltranglistenersten Rafael Nadal mit 6:4, 6:4 durchgesetzt. „Das wird wieder ein schweres Spiel. Aber es ist erst der Beginn der Saison und wir sind alle noch am Ende unserer Vorbereitung“, sagte Djokovic, der die Veranstaltung in den vergangenen beiden Jahren gewinnen konnte.

Becker war am Donnerstag zusammen mit seiner Frau Lilly aus London angereist, wo er mit der Familie die Weihnachtstage verbracht hatte. Schon am Freitagvormittag stand der 46-Jährige dann mit Djokovic auf dem Trainingsplatz. Betont locker mit Sonnenbrille verfolgte der Rote Baron jeden Schlag des Serben, gab im schwarzen Tennis-Shirt und in schwarzer kurzer Hose hin und wieder Tipps.

Djokovic will bei der überraschenden Zusammenarbeit vor allem von der großen Erfahrung der deutschen Tennis-Legende profitieren. „Einer der Hauptgründe war natürlich, dass er ein sechsmaliger Grand-Slam-Turnier-Sieger ist, der so viele Trophäen gewonnen hat und früher die Nummer eins der Welt war“, sagte Djokovic. Die Überlegung sei gewesen, einen ehemaligen Weltklassespieler zum Trainerteam hinzuzufügen, „der mir helfen kann, was ich in bestimmten Situationen bei Grand-Slam-Turnieren tun muss“, sagte der Davis-Cup-Champion von 2010.

„Er hatte einen tollen Aufschlag und kann mir in unterschiedlichen Bereichen meines Spiels ebenfalls helfen“, sagte der 26-Jährige, der weiter auch auf seinen langjährigen Coach Marian Vajda vertraut. „Im Endeffekt wird die Kombination mit Boris und Marian dafür sorgen, dass ich mein Spiel weiter entwickle“, sagte der sechsmalige Grand-Slam-Turnier-Champion.

Sorge, dass sich Becker wie von vielen Experten befürchtet nicht ins Team einordnen könne, hat Djokovic nicht. Ganz im Gegenteil: „Wir hatten einige Treffen, um zu sehen, ob wir Dinge gemeinsam haben“, erzählte Djokovic, „und ich muss gestehen, dass das gegenseitige Verständnis meine Erwartungen bei weitem übertroffen hat.“

Komplett umstellen will der Modell-Athlet sein Spiel aber nicht. „Ich werde keine großen Veränderungen vornehmen, ich bin ein kompletter Spieler. Kleine Details hier und da, kleine Anpassungen, das war's“, sagte der 41-fache Turniersieger. Dass sein Freund und Konkurrent Andy Murray seit einiger Zeit in Ivan Lendl ebenfalls einen früheren Weltklassespieler an seiner Seite hat, habe mit seiner Entscheidung nichts zu tun gehabt. „Das hat Andy auf jeden Fall geholfen, aber meine Entscheidung, mit Boris zusammenzuarbeiten, hat nichts mit der von Murrays zu tun.“

Der Schotte feierte im Spiel um Platz fünf seinen ersten Sieg nach langer Verletzungspause. Gegen den Schweizer Stanislas Wawrinka gewann der Wimbledonsieger mit 6:3, 6:4.