Der Dokumentarfilm „Boom & Crash“ im Ersten verknüpft die Finanzmärkte in London, Chicago und New York mit Kriegen und Elend

Stuttgart - Wenn jemand ruft „Heureka, ich habe die Weltformel gefunden“, muss man nicht unbedingt um seine geistige Gesundheit fürchten. Aber treuherzige Gutgläubigkeit gegenüber dem, was einem nun als Erklärung für alle Phänomene der Welt angeboten wird, wäre auch verkehrt. Wer eine Theorie entwickelt, beginnt meist, die Welt neu zu sortieren, in das, was zur Theorie gut passt und darum in den Vordergrund gestellt wird, und das, was nicht so gut passt und darum immer weiter an den Rand der Wahrnehmung geschoben wird. Auch aufklärerische Dokumentarfilme wie „Boom & Crash“ von Rupert Russel folgen der Methodik fragwürdiger Übersichtlichmachens. Skepsis ist angebracht, spöttische Nichtbeachtung wäre falsch.