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Dabei musste man nach der ersten Folgen skeptisch sein, ob Rachs Konzept aufgehen würde, allzu dürftig erschienen sowohl die kulinarischen wie die allgemeinen Kenntnisse der Bewerber. Manche konnten Sellerie nicht von Rhabarber unterscheiden, andere rätselten darüber, an welchem Fluss Frankfurt am Main liegen könnte. Und als der 17-jährige Nourddine beim Getränketest Apfelsaft für Cola hielt, kam auch Rach ins Grübeln. Mittlerweile aber scheint die Taktik aus lobender Verstärkung, Einzelgesprächen und Standpauken vor versammelter Truppe Wirkung zu zeigen – ja, man kann berechtigte Hoffnungen haben, dass es möglich ist, durch diszipliniertes Gemüseschnippeln und Fischfiletieren wieder auf die rechte Bahn zu kommen.

Unterhaltung hält sich in Grenzen


Vergangene Woche überraschten die schwer erziehbaren Jungs Rach mit einem selbst kreierten Drei-Gänge-Menü, wie ein Chefkoch mutet mittlerweile Exknacki Tim an, der sich schon mit eigenen Rezepten wie "gekochter Apfel mit Balsamico-Schokoladen-Chili" hervorgetan hat. Da freuen sich dann auch die Küchenchefs Frank Bertram und Hanno Hansch, denen Rach die Ausbildungsarbeit am Herd meist überlässt. Ansonsten werden die von den Kocheleven oft an die Grenzen ihrer Leidensfähigkeit gebracht: wenn ein Praktikant mal wieder einen heißen Topf auf ein Plastikbrett gestellt oder ein edles Filet geschwärzt hat.

So interessant das Konzept ist, wirklich unterhaltsam ist es für den Zuschauer nur in beschränktem Maße: zum einen sieht man jede Woche dieselben Gesichter, zum anderen kann einem die permanente Großer-Gott-wo-soll-das-alles-enden-Hysterie, die mittels Musik und Schnitt noch künstlich hochgespielt wird, ziemlich auf die Nerven gehen – kein Vergleich mit der konzentrierten Kurzweil seiner Restauranttester-Sendungen. Allerdings muss man Rach zugutehalten, dass er es ernst meint. Er wolle "Leuten eine Perspektive bieten, die auf dem ersten Arbeitsmarkt sonst keine Chance hätten", sagt Rach, und das nimmt man ihm ab.

Und so manches in Rachs kulinarischer Lebensschule ist auch für die gemeinen Schnitzelesser unter den Zuschauern eine existenzielle Erfahrung: Vergangene Woche machte die Truppe einen Ausflug in den Schlachthof und durfte mit ansehen, wie ein Ochse getötet und zerlegt wird. Anders als in Videospielen spritzte da echtes Blut. Einige der harten Jungs wurden da kreidebleich im Gesicht. Aber so ist das nun mal: wer Fleisch essen will, muss töten (lassen). Es schadet nicht, sich das gelegentlich klarzumachen.

Rachs Restaurantschule, RTL, Montag ab 21.15 Uhr