Die USA und Nordkorea rüsten im Atomstreit verbal weiter auf. In den sozialen Medien wird der Schlagabtausch heftig kommentiert. Wir haben eine Auswahl der Reaktionen.

Korrespondenten: Knut Krohn (kkr)

Stuttgart - Die USA und Nordkorea rüsten im Atomstreit auch verbal weiter auf: US-Präsident Donald Trump drohte Pjöngjang am Dienstag mit einer Reaktion aus „Feuer und Wut“ auf weitere Provokationen, Nordkorea warnte seinerseits vor einem Angriff auf die Pazifikinsel Guam, einem Außengebiet der USA. Einem Zeitungsbericht zufolge hat Nordkorea erhebliche Fortschritte bei seinem Raketenprogramm gemacht. Trump kündigte während seines Sommeraufenthalts in einem seiner Golfclubs in New Jersey eine Reaktion an, „wie sie die Welt noch nicht gesehen hat“. Diese verbale Hochrüstung beunruhigt auch viele Nutzer der sozialen Medien. Die meisten Reaktionen fallen allerdings wenig schmeichelhaft für Donald Trump aus. Seine Anhänger schlagen aber hart zurück.

 

Der Twitternutzer Eric Wolfson wünscht sich, dass die Welt hätte gewarnt werden müssen vor Donald Trump. Da erinnert er sich an einen Tweet von Hillary Clinton, die das Rennen um das Präsidentenamt gegen Trump verloren hat. Sie spielt auf die unbeherrschten Reaktionen von Trump an.

Auch der Twitternutzer namens „AVI#TheResistance“ sieht das Problem vor allem in den USA. Er wähnt sich offenbar in einer verkehrten Welt. Über so viele Jahre sei man vor Diktatoren wie Saddam Hussein oder Muammar al-Gaddafi gewarnt worden. Doch inzwischen mache er sich wesentlich mehr Sorgen wegen des Mannes, der im Weißen Haus das Sagen hat: Donald Trump.

Doch nicht nur einzelne Nutzer machen sich Gedanken über die aggressive Rhetorik Donald Trumps. Die „New York Times“ sehen darin eine bedenkliche Entwicklung, die nie zuvor bei einem anderen US-Präsidenten zu beobachten gewesen sei.

Doch Donald Trump bekommt auch Unterstützung. Der Twitternutzer Ryan Saavedra erinnert an eine Aussage von Nancy Pelosi. Sie ist eine Politikerin der Demokraten und war viele Jahre Vorsitzende des US-Repräsentantenhauses. Sie musste lachen, als sie gefragt wurde, ob Nordkorea die US-Küstenstadt San Francisco mit Atomwaffen angreifen könnte. Ryan Saavedra ist überzeugt, dass die Menschen auf der Insel Guam angesichts der Bedrohung durch Pjöngjang nicht lachen würden. Der Grund: Nordkorea haben den Plan, Mittelstreckenraketen vom Typ Hwasong-12 auf „Gebiete um Guam“ abzufeuern. Der werde „sorgfältig geprüft“, meldete die amtliche Nachrichtenagentur KCNA am Mittwoch. Sobald Präsident Kim Jong Un den Befehl gebe, werde der Plan umgesetzt. Auf der Pazifikinsel sind insgesamt rund 6000 US-Soldaten stationiert.

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Hamlet Garcia, der offenbar ebenfalls ein Trump-Unterstützer ist, vergleicht den Fall Nordkorea mit der Kuba-Krise. Das allerdings ist eine eher gewagte historische Parallele. So stehen sich etwa nicht zwei Weltmächte gegenüber und das Arsenal Nordkoreas ist kaum mit jenem der damaligen Sowjetunion zu vergleichen. Aber er wünscht dem aktuellen US-Präsidenten dasselbe Geschick wie dem damaligen Präsidenten Kennedy, die Krise friedlich zu lösen. Diese Hoffnung hegen sicherlich auch die Gegner von Donald Trump.

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Und natürlich geht die Suche nach den Verursachern dieser Krise mit großem Eifer weiter. Ein Twitternutzer, der unter dem Namen „Wild Bill“ im Netz unterwegs ist, hat seine eigene, ziemlich schräge Theorie, die aber bei den Anhängern der US-Republikaner durchaus auf fruchtbaren Boden Fallen dürfte.

Allerdings macht „Wild Bill“ in seinem Tweet mehrere grobe Fehler. Das Bild ist nicht von 1994, wie er schreibt, sondern von 2009, als Bill Clinton die Freilassung von mehreren Gefangenen in Nordkorea aushandelte. Zudem wurden die beiden Leichtwasserreaktoren den Machthabern in Nordkorea nicht geschenkt. Es gab ein Rahmenabkommen zwischen Washington und Pjöngjang: Dafür dass sich Nordkorea wieder den Kontrollen der internationalen Atombehörde IAEA unterstellt, sollte es zwei Leichtwasserreaktoren erhalten. Auch der historische Kontext wird von „Wild Bill“ ausgeblendet. Die Welt befand sich in einer tiefen Krise mit Nordkorea und durch die Verhandlungen Clintons konnte das Land wieder an den Verhandlungstisch gebracht werden. Clintons Mission war damals also ein Erfolg.

Die US-Geheimdienste stellten jedoch schnell fest, dass sich Nordkorea nicht an die Abmachungen hielt. Das führte dazu, dass der Vertrag 2002 aufgekündigt wurde. Die Frage ist, ob „Wild Bill“ diese Fakten nicht kannte, oder diesen Tweet absichtlich mit den falschen Fakten ins Netz stellte.

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Die Gegner Trumps sind allerdings nicht zimperlich in ihren Aussagen. Auf dem folgenden Tweet postet eine Anti-Trump-Bewegung ihre Sicht der Dinge: dass die Welt in den Händen von zwei völlig Verrücken sei.

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Interessant ist in solch einer Situation auch einmal bei Google-Trend vorbei zu sehen. In den Fragen spiegeln sich häufig sehr deutlich die Sorgen der Menschen. In diesem Fall wollen die meisten Internetnutzer wissen, wie weit die Raketen Nordkoreas überhaupt fliegen können. Damit zusammen hängt die Frage, welcher US-Staat dem Feind aus Nordkorea am nächsten liegt. Was die USA machen würden, sollte Nordkorea angreifen, scheint die Menschen ebenfalls zu interessieren.

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