US-Präsident Donald Trump hat am Mittwoch seinen ehemaligen Sicherheitsberater John Bolton auf Twitter attackiert. Er habe Bolton feuern müssen – ansonsten „wären wir jetzt im Sechsten Weltkrieg“, schrieb er.

Washington - Vor dem Hintergrund neuer Vorwürfe in der Ukraine-Affäre hat US-Präsident Donald Trump seinen früheren Nationalen Sicherheitsberater John Bolton angegriffen. „Wenn ich auf ihn gehört hätte, wären wir jetzt im Sechsten Weltkrieg“, schrieb Trump am Mittwoch auf Twitter. Daher habe er Bolton feuern müssen. Von der „New York Times“ verbreitete Informationen aus einem unveröffentlichten Buch-Manuskript Boltons hatten zuvor neue Bewegung in das Amtsenthebungsverfahren im US-Senat gegen Trump gebracht.

 

Demnach soll Trump Bolton im August gesagt haben, er wolle die fast 400 Millionen US-Dollar (circa 355 Millionen Euro) umfassende Militärhilfe für die Ukraine so lange zurückhalten, bis Kiew Ermittlungen gegen seinen politischen Rivalen Joe Biden einleite. Das widerspricht einem Kernpunkt von Trumps Verteidigung. Der Präsident weist die Darstellung zurück. Die Demokraten sehen sich in ihrer Forderung bestärkt, Bolton in dem Impeachment-Verfahren als Zeugen vorzuladen. Der Senat - in dem Trumps Republikaner die Mehrheit haben - könnte noch in dieser Woche darüber abstimmen.

Buch soll im März erscheinen

Trump nannte Bolton am Mittwoch nicht namentlich, aus seinen Tweets wurde aber unverkennbar deutlich, wer gemeint war. Trump schrieb von einem „Typen, der nicht als Botschafter bei der UN bestätigt werden konnte, seitdem für nichts bestätigt werden konnte“. Bolton habe ihn um einen Posten „angebettelt“, bei dem eine Bestätigung durch den Senat nicht notwendig ist. Er - Trump - habe ihm den Job gegeben, „obwohl viele gesagt haben, „tun Sie das nicht, Sir““.

Trump schrieb weiter, dass Bolton nach seiner Entlassung „sofort ein gemeines und unwahres Buch“ geschrieben habe. „Alles geheime nationale Sicherheit. Wer würde so etwas tun?“ Das Buch mit dem Titel „The Room Where It Happened“ (etwa: Der Raum, in dem es geschah), soll im März erscheinen. In einem standardmäßigen Prozedere habe Bolton auch eine Rohfassung an das Weiße Haus geschickt, um prüfen zu lassen, ob dort geheime Informationen enthalten seien, schrieb die „New York Times“. Boltons Anwalt machte das Weiße Haus demnach für die Veröffentlichung des Buchinhalts verantwortlich.