Donald Trump hat ein Video geteilt, dass die US-Abgeordnete Ilhan Omar beim „Feiern“ des 11. Septembers zeigen soll. Die Aufnahmen entstanden jedoch in anderem Zusammenhang. Ilhan Omar fürchtet nun um ihr Leben.

Washington - US-Präsident Donald Trump hat auf Twitter ein manipuliertes Video über die demokratische Abgeordnete Ilhan Omar geteilt. Darin wird der muslimischen Abgeordneten unterstellt, am 18. Jahrestag der Terroranschläge vom 11. September 2001 getanzt und gefeiert zu haben.

 

Nach Trumps Retweet vom Mittwoch hagelte es im Kurznachrichtendienst neue Kritik an Omar, der ihre Gegner immer wieder mangelnde Liebe zu Amerika vorwerfen. Anhänger der linken Parlamentarierin stärkten ihr den Rücken. Einige forderten Twitter mit Verweis auf Sorgen vor möglichen Attacken auf Omar auf, die irreführenden Inhalte von der Online-Plattform zu nehmen. „Der Präsident der Vereinigten Staaten verbreitet weiter Lügen, die mein Leben gefährden“, schrieb Omar selbst auf Twitter. „Was tut Twitter, um diese Falschinformation zu bekämpfen?“

Tweet wurde noch von Usern kommentiert

Ein Video mit Omar, die zum Hit „Truth Hurts“ von Sängerin Lizzo tanzt, gibt es tatsächlich. Es entstand aber am vergangenen Freitag bei einem Kongressevent in Washington - also zwei Tage nach dem 9/11-Jahrestag, wie Adam Green, Mitbegründer der Gruppe Progressive Change Campaign Committee, mitteilte. Er hatte den Clip ursprünglich auf seinem Twitter-Konto gepostet, auch Omar teilte das Video noch am selben Tag. Der konservative Komiker Terrence K. Williams twitterte den Clip mit der tanzenden Omar, schrieb jedoch dazu: „Ich muss mit Omar reden. Mädchen, was in aller Welt hast du am 9/11-Jahrestag gefeiert?“

Als Trump das Video mit seinen 64 Millionen Followern teilte, schrieb er unter anderem: „Das neue Gesicht der Demokratischen Partei!“ Stunden später war der Original-Tweet mit dem Video von Williams gelöscht worden, wie Twitter mitteilte. Trumps Tweet war jedoch - wenn auch ohne Video - noch immer online und wurde noch von Usern kommentiert. Williams äußerte sich auf Anfrage nicht zum Video, bekräftigte jedoch seine Unterstützung für den Präsidenten.

„Ich hätte nie gedacht, dass ein am 13. September aufgenommenes Video mit dem 11. September verknüpft und als eine weitere rassistische Verleumdung genutzt werden könnte“, sagte Green vom Progressive Change Campaign Committee.