US-Präsident Donald Trump hat die mutmaßliche Einmischung Russlands in den US-Wahlkampf als „totale Erfindung“ bezeichnet. Währenddessen hat Sonderermittler Robert Mueller eine Grand Jury einsetzen lassen, die nun in der Russland-Affäre ermittelt.

Washington - „Die Russland-Geschichte ist eine totale Erfindung, sie ist eine Ausrede für die größte Niederlage in der Geschichte der amerikanischen Politik“, sagte US-Präsident Donald Trump am Donnerstag (Ortszeit) vor Anhängern im Bundesstaat West Virginia mit Blick auf die Wahlniederlage der Demokraten im vergangenen Jahr. Die Demokraten sprächen nur über „die völlig erfundene Russland-Geschichte, weil sie keine Botschaft haben, kein Programm und keine Vision“.

 

„Wir haben nicht wegen Russland gewonnen. Wir haben wegen Euch gewonnen“, sagte Trump vor seinen Anhängern. Die „erfundene Geschichte“ einer Einmischung Russlands sei „erniedrigend für uns alle, erniedrigend für unser Land und erniedrigend für unsere Verfassung“, sagte der Präsident. Zuvor hatte das „Wall Street Journal“ berichtet, Sonderermittler Robert Mueller, habe eine sogenannte Grand Jury einsetzen lassen.

Grand Jury holt Beweismaterial ein

Mueller untersucht die mutmaßlichen russischen Hackerangriffe zugunsten Trumps im Wahlkampf sowie die mögliche Verwicklung von Trump-Mitarbeitern in die russischen Interventionen. Die Grand Jury ist ein geheim tagendes Geschworenengericht, das Beweismaterial einholen, Zeugen unter Eid vernehmen und Anklagen erheben kann. Die Sprecherin des Weißen Hauses, Sarah Huckabee Sanders, verwies darauf, dass Ex-FBI-Chef James Comey mehrfach gesagt habe, dass gegen Trump selbst nicht ermittelt werde.

„Wir haben keinen Grund anzunehmen, dass sich daran etwas geändert hat“, sagte sie. Trumps privater Rechtsanwalt Ty Cobb hatte zuvor gesagt, der Präsident habe keine Kenntnis von der Einberufung einer Grand Jury. Er versicherte, das Weiße Haus sei zur „vollständigen Kooperation“ mit dem Sonderermittler bereit.