Am Freitag, 15. Dezember, verabschiedet der Gemeinderat den Doppelhaushalt 2018/2019. Es soll in großem Umfang neue Stellen geben. Das sagt Finanzbürgermeister Michael Föll dazu.

Stuttgart - Michael Föll (CDU) Der Finanzbürgermeister verantwortet seit 14 Jahren den Stadthaushalt. Er will möglichst weiter ohne neue Schulden auskommen.

 
Herr Föll, die Stadt hat 2016 und 2017 Überschüsse im dreistelligen Millionenbereich erzielt. Ist das der Traum eines jeden Finanzbürgermeisters?
Zumindest erleichtert es die zukünftigen Haushalte, wenn entsprechende Finanzmittel in die Folgejahre übertragen werden können. Von daher sind Überschüsse durchaus erfreulich.
Die Verwaltung will 513 neue Stellen schaffen, der Gemeinderat sattelt wohl noch 120 drauf. Ist das nötig?
Ein Pauschalurteil kann man da nicht treffen, das wäre nicht sachgerecht. Grundsätzlich muss man Stellenschaffungen sehr sorgfältig abwägen, weil sie dauerhaft Personalkosten verursachen. Einschließlich der 120 weiteren Stellen liegen wir bei einem mittleren zweistelligen Millionenbetrag an zusätzlichen Personalkosten pro Jahr.
Sie mussten bis auf ein zinsloses Darlehen für Flüchtlingsheime noch nie Schulden aufnehmen. Wie fühlt sich das an?
Da muss ich Sie korrigieren. In den ersten Monaten meiner Amtszeit musste ich im Jahr 2004 ein Darlehen von 20 Millionen Euro aufnehmen. Ein Kämmerer tilgt lieber Schulden, als dass er neue Schulden macht.
Der Doppelhaushalt 2018/19 sah bisher in der Mittelfristplanung bis 2022 keine neuen Schulden vor. Bleibt es dabei?
Nach der zweiten Lesung haben wir acht Millionen Euro Kreditermächtigungen in die mittelfristige Planung für das Jahr 2020 aufgenommen. Man muss erwarten, dass mit der abschließenden dritten Lesung am Freitag durch den Gemeinderat eher zusätzliche Ausgaben auf die Stadt zukommen.